Niederländische Wirtschaftskraft größtenteils auf oder über Vor-Corona-Niveau

Niederländische Wirtschaftskraft größtenteils auf oder über Vor-Corona-Niveau
Wirtschaftliche Entwicklung zieht an: Wieder mehr Flugbetrieb in Amsterdam-Schiphol.

Die niederländische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr in allen Regionen stark gewachsen. In dreiviertel der niederländischen Regionen liegt die Wirtschaftsleistung wieder auf dem Niveau von 2019 oder darüber.

Die Regionen Haarlemmermeer, IJmond und das südöstliche Nordbrabant verzeichneten die höchsten Wachstumsraten. Dies berichtet die niederländische Statistikbehörde (CBS) auf der Grundlage neuer Zahlen. Kürzlich meldete das CBS, dass die niederländische Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent gewachsen ist. Diese Wachstumsrate lag laut der Statistiker vor allem so hoch, weil die Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 stark schrumpfte. Bemerkenswert ist, dass auch im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 – vor der Zeit vor Corona − die wirtschaftliche Leistung in vielen Regionen gewachsen ist. Andererseits hätten Haarlemmermeer und Amsterdam noch nicht wieder das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht.

Handel, Industrie und Tourismus Wachstumstreiber

In den meisten Regionen wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 8 bis 10 Prozent. Industrie, Hotel- und Gaststättengewerbe und Reisevermittler waren laut CBS die Haupttreiber. Vor allem das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie die Reisevermittler konnten von der Lockerung der Maßnahmen gegen das Coronavirus profitieren. Dennoch haben diese Branchen noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht.

Regionale Unterschiede

Im Vergleich zu vor zwei Jahren ist die Wirtschaftsleistung in den meisten Regionen unverändert oder gewachsen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 war sie in der Hälfte der 52 Regionen größer, in 14 Regionen vergleichbar zum Vorkrisenniveau und in 12 Regionen geringer.

Die Regionen Haarlemmermeer, IJmond und Südost-Nordbrabant verzeichneten ein hohes Wirtschaftswachstum von etwa 17, 15 bzw. 13 Prozent. Im Fall von Haarlemmermeer führt das CBS die Entwicklung darauf zurück, dass in Schiphol mehr Flugverkehr herrscht als vor einem Jahr, als die Zahl der Flüge stark sank. Das höhere Wirtschaftswachstum in IJmond und Süd-Ost-Brabant basiere vor allem auf der gestiegenen Industrieproduktion.

In den Regionen Den Haag und Delfzijl ist das Wachstum mit rund 7 bzw. 6 Prozent etwas geringer als vor einem Jahr ausgefallen. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem relativ geringen Rückgang im letzten Jahr.

Weiterhin Erholungsbedarf

In den Regionen, die noch nicht das wirtschaftliche Niveau von vor der Pandemie erreicht haben, ist der Rückstand in Haarlemmermeer und Amsterdam am größten. Die Wirtschaftskraft in diesen Regionen ist gegenüber dem zweiten Quartal 2019 um 18 bzw. 8 Prozent eingebrochen. Vor allem, weil die dort starken Sektoren Luftfahrt, Gastgewerbe, Reisevermittlung und Kultur besonders hart Coronakrise getroffen wurden.

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