Die am Schienengüterverkehr beteiligten Parteien in den Niederlanden haben sich mit der niederländischen Staatssekretärin Stientje van Veldhoven auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das den Schienengüterverkehr noch nachhaltiger und attraktiver gestalten soll. Darin sind unter anderem Maßnahmen zur deutlichen Senkung der Nutzungsgebühren, zum Einsatz hinsichtlich des europäischen Eisenbahnsicherheitssystems ERTMS und zur Verbesserung des Lebensumfelds der entlang der Strecke wohnenden Menschen festgelegt.
Das Maßnahmenpaket fördert eine Verkehrsverlagerung und steht damit mit den Klimazielen und dem niederländischen Koalitionsvertrag im Einklang. Das Paket wurde in Abstimmung mit dem runden Tisch für Schienengüterverkehr ausgearbeitet, an dem Verlader, Eisenbahntransportunternehmen, Terminals, Häfen, Eisenbahninfrastrukturunternehmen, ProRail und das niederländische Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft über die Zukunft des Schienenverkehrs diskutieren.
Die niederländische Staatssekretärin Van Veldhoven äußerte sich erfreut:„Unsere Wirtschaft floriert und der Güterverkehr steigt. An diesem Tisch sorgen wir dafür, dass diese Güterströme so weit wie möglich über die Schiene laufen. Das entlastet die Straßen und schont zudem die Umwelt. Heute haben wir, mit der Festlegung unserer gemeinsamen Ziele für die nahe Zukunft in einem einzigen Paket, einen großen Schritt nach vorn gemacht.“
Finanzielle und technische Lösungen
Das Maßnahmenpaket umfasst finanzielle und technische Lösungen für den Schienengüterverkehr. Hierzu einige Beispiele:
- Bis einschließlich 2023 wird ein jährlicher Zuschuss von 12 bis 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, so dass die Netto-Nutzungsgebühr deutlich gesenkt und ein mit Deutschland vergleichbares Niveau erreicht wird (diese Maßnahme wird 2021 evaluiert).
- Es werden Anpassungen erwogen, die es ermöglichen, längere Züge bis zu einer Länge von 740 Metern einzusetzen.
- Für die Einführung des neuen Sicherheitssystems ERTMS bemüht sich die Regierung, nationale und europäische Mittel einzusetzen und den komplexen Übergang zu ERTMS so zu gestalten, dass dadurch ein gesundes Wachstum des Schienengüterverkehrs ermöglicht wird.
- Es gibt Kooperationen, die den Schienengüterverkehr in Hafengebieten effizienter gestalten sollen, die geräuschärmere Eisenbahnmaterialien und Hybridlokomotiven einsetzen und die Möglichkeiten für schwingungsarme Drehgestelle untersuchen.
Die Mitglieder des runden Tisches für Schienengüterverkehr zielen darauf ab, mit diesen und anderen Maßnahmen die Menge des Schienengüterverkehrs von 42 Millionen Tonnen (2016) auf 54 bis 61 Millionen Tonnen im Jahr 2030 zu erhöhen.
Der Vorsitzende des runden Tisches für Schienengüter Steven Lak: „Dieses Maßnahmenpaket ist der Ausgangspunkt für einen neuen Ansatz. Dabei ist es äußerst wichtig, dass sich alle Schienen-Parteien weiterhin gemeinsam dafür einsetzen. Ich sehe eine enorme Bereitschaft aller Beteiligten, und dieses Maßnahmenpaket ist ein wichtiger Impuls für den Schienengüterverkehr.“