Laut einer Konjunkturumfrage der niederländischen Statistikbehörde CBS war das Geschäftsklima im Januar negativer als im Dezember. In der sogenannten Konjunkturuhr für Januar entwickelten sich zehn von 13 Indikatoren schlechter als ihr langjähriger Trend.
Die Konjunkturuhr ist ein Instrument zur Bestimmung des Zustands und der Entwicklung der niederländischen Wirtschaft. Sie fasst praktisch alle wichtigen Wirtschaftsdaten zusammen, die von CBS im vergangenen Monat bzw. Quartal veröffentlicht wurden. Das Konjunkturbild gemäß der Konjunkturuhr ist ein gesamtwirtschaftliches Bild und gilt nicht für alle Haushalte, Unternehmen oder Regionen gleichermaßen.
Die Verbraucher waren im Januar weniger negativ eingestellt als im Vormonat. Ihr Vertrauen lag jedoch immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der zurückliegenden 20 Jahre. Auch das Vertrauen der Produzenten war im Januar nicht so negativ wie im Dezember. Das Vertrauen der Produzenten lag ebenfalls unter dem Durchschnitt der vergangenen zwei Dekaden.
Kriselnde Wirtschaft
Die Krise in der Wirtschaft lässt sich an verschiedenen Faktoren festmachen. So war das Volumen der Warenexporte im November um 4,5 Prozent geringer als im November 2022. Vor allem die Ausfuhr von Nahrungsmitteln, Getränken und chemischen Erzeugnissen schrumpfte im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Auch die Investitionen in Sachgüter waren im November 2023 um 3,6 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Ursache hierfür seien vor allem rückläufige Investitionen in Gebäude und Infrastruktur. Die durchschnittliche Tagesproduktion des niederländischen verarbeitenden Gewerbes war im November um zehn Prozent niedriger als im November 2022. Auch in den Vormonaten des Jahres 2023 schrumpfte die Produktion im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Oktober sank die Produktion im November um 0,8 Prozent.
Im Dezember wurden zudem 91 mehr Unternehmen für insolvent erklärt als im November – ein Anstieg um 30 Prozent. Der Trend bei der Zahl der Insolvenzen ist seit mehr als einem Jahr steigend.
Es gibt auch gute Nachrichten
Doch es gibt auch gute Nachrichten – diese stammen vom Arbeitsmarkt. Zum einen gibt es derzeit weniger offene Stellen als noch vor einigen Monaten. Das dürfte aber auch damit zutun haben, dass die Unternehmer nicht mehr so viele Fachkräfte suchen wie es vor einiger Zeit der Fall war. Zum anderen lag die Arbeitslosenquote im Dezember bei nur 3,6 Prozent. Damit ist sie den dritten Monat in Folge gesunken.