Das elektronische Fahrradschloss von Mobilock, das sich über eine Smartphone-App öffnet, ist das erste der Welt, das mit dem ART Vier-Sterne-Standard ausgezeichnet wurde. Dadurch gilt es offiziell als sicherstes Fahrradschloss der Welt. Und wo anders, als in der Fahrradnation Niederlande soll das Schloss entwickelt worden sein?
Um das Transportwesen nachhaltiger zu gestalten und Verkehrsemissionen zu reduzieren, führen mehr und mehr Städte in den Niederlanden und anderen Ländern Fahrrad-Verleihsysteme ein. Der große Vorteil bei der Benutzung von Mobilock besteht darin, dass Unternehmen und örtliche Behörden nicht in neue Fahrräder, Fahrradklemmen, Zahlsäulen und zusätzliche Fahrradständer investieren müssen. Das Schloss passt auf alle Räder und erleichtert so das Verleihen von Fahrrädern ohne die Notwendigkeit einer Infrastruktur zur Aufbewahrung der Räder an einem bestimmten Ort.
Mit der Mobilock-App können die Benutzer sehen, wo sie ein Fahrrad abholen oder zurückgeben können, und dazu die erforderlichen Zahlungen tätigen sowie das Schloss öffnen und schließen. „Wir ermöglichen es, vorhandene Fahrräder auszuleihen, und machen somit Menschen mobiler, ohne dass dazu neue Räder gekauft werden müssten“, erklärt Walter Nieuwendijk, Direktor und Mitgründer von Mobilock.
Verbindung zum Internet der Dinge
Die Mobilock-App basiert auf der Microsoft Azure-Plattform und wurde in Partnerschaft mit dem IKT-Dienstleistungsanbieter Info Support entwickelt. Bei der Entwicklung bestand das wichtigste Ziel darin, eine benutzerfreundliche Schnittstelle zu schaffen, die sowohl sicher als auch zuverlässig ist. Mit Hilfe von Info Supports bereits entwickelter und getesteter Software konnte Mobilock nicht nur das sicherste Fahrradschloss der Welt produzieren, sondern auch das einzige Schloss der Welt, das über LORA-Technologie mit dem Internet der Dinge verbunden ist. Dies ermöglicht es, verliehene Fahrräder zu verfolgen und sie überall und immer in Echtzeit zu lokalisieren.
Das Schloss macht es außerdem sehr einfach, ein Fahrrad zu reservieren, abzuholen und wieder an den vom Fahrradbesitzer festgelegten Ort zurückzubringen. „Anhand dieser Methode können wir überwachen, ob ein Fahrrad auf die richtige Art und Weise und an die richtige Stelle zurückgebracht wurde“, fährt Nieuwendijk fort. „Das erleichtert Probleme wie verlorene oder falsch abgestellte Fahrräder, was insbesondere und erst vor kurzem durch chinesische Anbieter in verschiedenen Städten verursacht wurde.“
Deutsches Unternehmen gehört zu den ersten Nutzern
Die ersten Mobilock-Benutzer sind das Unternehmen Syntus, das seine KeoBike-Leihräder im Veluwe-Gebiet mit den Schlössern ausgestattet hat, und der deutsche Entwickler von Europas größtem Fahrrad-Verleihsystem für E-Fahrräder, Donk-EE.
Mobilocks will seine internationale Expansion fortsetzen und führt aus diesem Grund Gespräche mit verschiedenen internationalen Unternehmen, die Fahrrad-Verleihsysteme für ihre Angestellten einführen möchten. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Sicherheit des Schlosses. Man schätzt, dass allein in den Niederlanden jedes Jahr zwischen 500.000 und 750.000 Fahrräder gestohlen werden. Das Mobilock ist aus gehärtetem Werkzeugstahl hergestellt und hat eine Stahlkette mit einem Sperrbolzen, um das Rad irgendwo anzuschließen. Die Qualität und Dicke des Stahls machen es unmöglich, das Schloss mit einer Säge oder einem Bolzenschneider aufzubrechen. „Die Benutzung von Leihrädern ist nur möglich, wenn das Schloss wirklich sicher ist, ganz besonders wenn es sich um teure Elektrofahrräder handelt“, schließt Nieuwendijk. „Aus diesem Grund ist der ART4+ Qualitätsstandard so wichtig für uns und eine Weltneuheit.“