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NRW und Niederlande: Gemeinsame Wege zur nachhaltigen Industrie

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und der sparsame Umgang mit Ressourcen sind für die klimaneutrale und wettbewerbsfähige Industrie der Zukunft unverzichtbar. Genau wie Nordrhein-Westfalen haben sich auch die Niederlande längst auf den Weg gemacht, die Chancen der zirkulären Wertschöpfung für sich zu nutzen. NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur besuchte am gestrigen Donnerstag den Brightlands Chemelot Campus im niederländischen Sittard-Geleen, ein Vorzeigeprojekt in Europa für Innovationen in Bereichen wie Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und Kunststoffrecycling direkt am Chemelot Industriepark. Hier tauschte sich Ministerin Neubaur mit der Regionalministerin der Provinz Limburg Elianne Demollin-Schneiders und Regionalminister Stephan Satijn sowie der Vorstandsvorsitzenden des Brightlands Chemelot Campus Astrid Boeijen darüber aus, wie Nordrhein-Westfalen und die Niederlande ihre Zusammenarbeit als europäische Vorreiter für Kreislaufwirtschaft weiter ausbauen können.

„Wirtschaften in Kreisläufen, Rohstoffleichtigkeit, ein schonender Umgang mit Ressourcen – das sind die Grundlagen für eine nachhaltige und wettbewerbsstarke Industrie. Dabei gehen wir in Nordrhein-Westfalen zusammen mit unseren Nachbarländern in Europa voran. Wir teilen die Überzeugung, dass die Circular Economy neue Wertschöpfung und Arbeitsplätze schafft, unsere Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft stärkt und uns auf dem Weg der klimaneutralen Transformation entscheidend weiterbringt“, so Neubaur. Auf dem Brightlands Chemelot Campus werde deutlich, welche Vielfalt an Möglichkeiten die Kreislaufwirtschaft für einen zukunftsfähigen Industriestandort eröffne. „Unsere Partnerinnen und Partner in der Provinz Limburg verbinden hier Innovationskraft und Pragmatismus, um nachhaltige Technologien zügig in die Praxis umzusetzen. Es ist unser Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter auszubauen.“

„Verbindungen mit Nordrhein-Westfalen weiter stärken“

Über den Besuch aus NRW freute sich besonders Stephan Satijn, als Regionalminister der Provinz Limburg u. a. für Wirtschaft zuständig: „Ihr Interesse an dem, was bei Chemelot im Bereich der nachhaltigen und kreislauforientierten Innovationen getan wird, und insbesondere an der Art und Weise, wie es dazu kam, zeigt, dass Limburg ein Vorreiter im Bereich der Innovation ist. In dieser Hinsicht ist es wichtig, die Verbindungen mit Nordrhein-Westfalen weiter zu stärken und zu nutzen, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen.“

Im schloss sich Elianne Demollin-Schneiders an, die als Regionalministerin der Provinz Limburg u. a. für grenzüberschreitende Zusammenarbeit zuständig ist: „Innovationen entstehen nie allein, sondern immer gemeinsam: Dank der guten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit unseren Nachbarregionen Flandern, Wallonien und Nordrhein-Westfalen.”

Rundgang über den Campus

Auf dem Campus besichtigte Neubaur unter anderem den im Aufbau befindlichen Brightlands Circular Space, eine Demonstrationsanlage von Wissenschaft und Wirtschaft zur Entwicklung zirkulärer Kunststoffe. Darüber hinaus informierte sie sich über das Horizon Europe Projekt „Syschemiq“, mit dem das Plastikrecycling in der Region Nordrhein-Westfalen-Niederlande-Flandern vorangebracht werden soll. Mit Studierenden des Ausbildungszentrums CHILL (Chemelot Innovation & Learning Labs) sowie Doktoranden des grenzüberschreitenden Forschungsinstituts Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials diskutierte Ministerin Neubaur über Innovationen für zirkuläre Anwendungen und Bioökonomie sowie Potenziale des grenzüberschreitenden Arbeitens und Forschens an Nachhaltigkeitsprojekten.

An dem Austausch nahmen auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Den Haag, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut, sowie die Generalkonsulin der Niederlande in Düsseldorf, Hannah Tijmes, teil. Um die grenzüberschreitende Vernetzung zu unterstützen, wurde die Ministerin von einer Delegation hochrangiger Vertreter aus Industrie, Wissenschaft, Start-ups und Cluster mit Expertise im Bereich Circular Economy und industrieller Biotechnologie begleitet.

Zusammenarbeit mit den Niederlanden und Belgien

Im Jahr 2023 hat die Landesregierung die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern deutlich intensiviert, unter anderem durch die Unterzeichnung von Absichtserklärungen mit der belgischen und niederländischen Regierung zur Energie- und Wasserstoffinfrastruktur. Mit der Region Flandern wurde darüber hinaus eine Kooperation im Bereich Circular Economy vereinbart. Eine Ausweitung dieser Zusammenarbeit auf die Niederlande ist angestrebt, um den gemeinsamen Wirtschaftsraum Nordrhein-Westfalen-Niederlande-Flandern zu einem Leuchtturm der zirkulären Wertschöpfung in Europa zu entwickeln.