Zahlungsmoral hat sich in der Coronakrise verbessert

Zahlungsmoral hat sich in der Coronakrise verbessert
Christiane von Berg
Christiane von Berg, Ökonomin beim Kreditversicherer Coface

Veränderungen und neue Regeln in Steuer- und Rechtsfragen in Deutschland und den Niederlanden, spannende Fakten zur Zahlungsmoral in beiden Ländern: Das traditionelle Start-ins-Jahr-Event von Grant Thornton, Warth & Klein Grant Thornton und mediamixx fand in diesem Jahr erstmals in digitaler Form statt – und war ein voller Erfolg. Insgesamt 32 Teilnehmer fanden sich im virtuellen Raum zusammen.

 

Nach einer Begrüßung durch die Organisatoren Arjan van Oosten (Grant Thornton), Michael Schröder (Warth & Klein Grand Thornton) und Frank Wöbbeking (mediamixx), führte letztgenannter durch das interessante Programm. Zuerst sprach Christiane von Berg, Ökonomin beim Kreditversicherer Coface, über die Veränderungen im Zahlungsverhalten von niederländischen und deutschen Unternehmen. Coface hat dazu in beiden Ländern groß angelegte Untersuchungen durchgeführt. „Diese haben ergeben, dass die Zahlungsmoral in Deutschland und den Niederlanden trotz Coronakrise gut ist – und sich in Pandemiezeiten sogar verbessert hat. Beide Länder arbeiten weiterhin gut zusammen“, so von Berg.

Weitere Informationen zur Coface-Studie finden sich unterhalb dieses Artikels.

Änderungen im Insolvenzrecht

Im Anschluss referierten Géraldine Grünberg (Director Legal bei Grant Thornton) und Michael Schröder (Partner bei Warth & Klein Grant Thornton) über die niederländischen und deutschen Änderungen im Insolvenzrecht, da viele Unternehmen durch die Coronakrise in Schwierigkeiten geraten sind. Im Fokus stand eine EU-Richtlinie, die zum Ziel hat, vor der eigentlichen Insolvenz zunächst ein Sanierungsverfahren einzuleiten. In den Niederlanden ist sie seit dem letzten Jahr schon aktiv. In Deutschland wird sie dieses Jahr eingeführt. Michael Schröders Einschätzung ist, dass das Sanierungsverfahren das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung unter Druck setzen wird: „Das neue Verfahren setzt deutlich früher ein und ist nicht öffentlich. Unternehmensinsolvenzen sollen durch eine frühzeitige Sanierung verhindert werden.“

Mindestlohn wird weiter angehoben

Marco Visser
Marco Visser, Senior Tax Advisor bei Grant Thornton

Danach berichtete Kathrin Reitner, Rechtsanwältin und Associate Partner bei Warth & Klein Grant Thornton, im Interview mit Frank Wöbbeking von aktuellen Änderungen im Arbeitsrecht. Beim viel diskutierten Thema einer Impfpflicht für Mitarbeiter gab sie Entwarnung: „Eine durch den Arbeitgeber verordnete Impfung ist nicht zulässig“, stellte sie gleich zu Beginn klar. Gute Nachrichten gibt es zum gesetzlichen Mindestlohn. Dieser wurde zum 1. Januar 2021 zunächst auf 9,50 Euro brutto angehoben und wird im Laufe des Jahres in mehreren Stufen steigen.

Abschließend informierten Marco Visser (Senior Tax Advisor bei Grant Thornton) und Frank Florax (Senior Manager Tax bei Warth & Klein Grant Thornton) über aktuelle Änderungen im Steuerrecht und deren Konsequenzen für die grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit. Vor allem im E-Commerce gibt es Angleichungen der beiden Länder und Hilfen auf niederländischer Seite, die positive Auswirkungen auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit haben werden.

Bereits jetzt fangen die Organisatoren Grant Thornton, Warth & Klein Grant Thornton und mediamixx mit den Vorbereitungen für das Event im kommenden Jahr an. „Dann hoffentlich wieder in physischer Form, sodass wir auch miteinander netzwerken können“, so mediamixx-Geschäftsführer Frank Wöbbeking.

 

Mehr zur Coface-Studie zum Zahlungsverhalten niederländischer Unternehmen

Studie zum Zahlungsverhalten niederländischer Unternehmen – Teil 1: Zahlungsfristen

Studie zum Zahlungsverhalten niederländischer Unternehmen – Teil 2: Zahlungsverzögerungen

Studie zum Zahlungsverhalten niederländischer Unternehmen – Teil 3: wirtschaftlicher Ausblick

X