Die Auswirkungen des derzeitigen Zoll-Hickhacks mit den USA belasten das Wirtschaftswachstum in den Niederlanden. Unternehmen und Verbraucher sind verunsichert. Hinzu kommt der Ausstieg der Partei des rechtspopulistischen Wahlgewinners Geert Wilders aus der Regierung, der Neuwahlen im Herbst erforderlich macht – Ausgang ungewiss. Die Nederlandsche Bank (DNB) befürchtet, dass Verbraucher, Unternehmen und der Staat aufgrund dieser unsicheren Zeiten weniger ausgeben werden und das Wirtschaftswachstum in den nächsten zwei Jahren entsprechend gering ausfallen wird. Das berichtet die Nachrichtenplattform nu.nl.
Zölle hemmen den Export
In diesem Jahr wird das Wirtschaftswachstum laut Prognosen der niederländischen Zentralbank bei 1,1 Prozent liegen und in den nächsten zwei Jahren bei etwa einem Prozent bleiben. Im düstersten Fall könnte das Wachstum auf fast null Prozent zurückgehen. Diesem Szenario zufolge würde der Handelskrieg eskalieren und die Länder würden höhere Abgaben einführen. Hier hat die DNB einen US-Zoll von 20 Prozent für die EU in Betracht gezogen. Hohe Zölle hemmen die Exporte ins Ausland. Zudem geben die Unternehmen aufgrund der Unsicherheit so wenig wie möglich aus. Dies wird durch private und staatliche Ausgaben ausgeglichen. Diese sorgen dafür, dass die Wirtschaft trotzdem wächst.
Unsicherheit als Risiko
Die Konsumausgaben der Privatpersonen nehmen weiter zu, weil das durchschnittliche Nettoeinkommen weiter steigt. Den Verbrauchern bleibt mehr Geld, wenn das Nettoeinkommen stärker steigt als die Preise. Die Regulierungsbehörde geht davon aus, dass dies bis 2027 so bleiben wird. Ungewissheit ist das größte Risiko für den privaten Konsum. DNB-Experten verweisen auf geopolitische Entwicklungen wie Handelszölle. Diese seien nun mal schlecht für Investitionen, also schlecht für das Wachstum und letztlich schlecht für die Geldbörsen der Menschen.