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Wirtschaftswachstum in den Niederlanden

Das Centraal Planbureau (CPB) der Niederlande geht für dieses Jahr von einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent aus, für 2022 sogar von einem Plus von 3,5 Prozent. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Durchimpfung in den Niederlanden und anderen Ländern Europas Fahrt aufnimmt und Corona-Maßnahmen allmählich zurückgefahren werden können. Auch die Arbeitslosenquote werde sich in verändern. Das teilte das CPB in seinem „Centraal Economisch Plan 2021“ heute mit.

Die zweite Corona-Welle in 2021 habe dazu geführt, dass die Wirtschaftswachstumsraten etwas niedriger ausfallen als in der im November veröffentlichten Prognose. Der überraschende Rückgang der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten habe bei der Arbeitslosenvorhersage zu einer Korrektur nach unten geführt. „Während uns der Verlauf der Pandemie weiterhin negativ überrascht, zeigt sich die Wirtschaft widerstandsfähig. Trotz der Abschottung einzelner Branchen geht es der Wirtschaft insgesamt relativ gut. Eine Erholung ist in Sicht, aber selbst wenn das Virus unter Kontrolle ist, werden die wirtschaftlichen Folgen der Krise noch zu spüren sein, so CPB-Direktor Pieter Hasekamp. Er betont jedoch: „Unterstützungsmaßnahmen müssen schnell auslaufen, um einer erholungsorientierten Politik Platz zu machen. Wir gehen davon aus, dass einige Unternehmen trotzdem nicht überleben werden und die Arbeitslosigkeit vorübergehend steigen wird. In gewisser Weise ist das unvermeidlich: Die Wirtschaft muss sich neu anpassen können.“

Die Corona-Rezession drücke in diesem Jahr das Lohnwachstum und damit den Kaufkraftzuwachs. Laut CPB erreiche das öffentliche Haushaltsdefizit 2021 einen Höchststand von fast sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und werde dank des Wegfalls von Hilfsmaßnahmen und des Wachstums der Steuereinnahmen auf 1,7 Prozent des BIP im Jahr 2022 sinken. Infolgedessen reduziere sich die Schuldenquote im nächsten Jahr auf 57 Prozent des BIP.

Andere Szenarien

Aufgrund der erheblichen Unsicherheit umfasst die Publikation neben der Basisschätzung auch ein pessimistisches und ein optimistisches Szenario. Im pessimistischen Szenario würden neue Corona-Varianten, gegen die die aktuellen Impfungen unwirksam sind, im Herbst einen weiteren Corona-Ausbruch verursachen. Dieser neue Ausbruch führe zu zusätzlicher Vorsicht der Verbraucher und neuen Einschränkungen, was einen weiteren Rückgang des BIP und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge hätte. Im optimistischen Szenario sorgen die positiven Erwartungen der Verbraucher und Unternehmen für eine stärkere Erholung, nachdem die Kontaktbeschränkungen aufgehoben worden seien.