Oldenburger und Groninger Forscher gemeinsam ausgezeichnet

Oldenburger und Groninger Forscher gemeinsam ausgezeichnet
DGOU-Präsident Prof. Dr. Dieter C. Wirtz (l.), sein Stellvertreter Prof. Dr. Michael J. Raschke (2.v.l.), und der stellvertretende Generalsekretär der DGOU, Prof. Dr. Bernd Kladny (r.), überreichten den Preis im Rahmen des Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin an Dr. Martin Stevens (M.), Dr. Gesine Seeber und Dr. Annet Wijnen. Foto: Intercongress

Die gemeinsame Forschung des Departments für Orthopädie des University Medical Center Groningen (UMCG) und der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Pius-Hospital Oldenburg ist von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ausgezeichnet worden. Sie würdigt damit das Ergebnis eines grenzüberschreitenden Vergleichs, bei dem die medizinische Rehabilitation von Patienten untersucht wurde, die entweder in den Niederlanden oder in Deutschland ein neues Hüftgelenk erhalten haben.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung geht an Dr. Annet Wijnen aus Groningen, die Oldenburger Gesundheitswissenschaftlerin Dr. Gesine H. Seeber und den Groninger Bewegungswissenschaftler Dr. Martin Stevens.

Gemeinsam mit ihren Teams haben die Forscher in beiden Ländern jeweils 62 Patienten nach ihrer Hüftoperation begleitet. Während Patienten in den Niederlanden wenige Tage nach dem Eingriff nach Hause entlassen werden, folgt für Patienten in Deutschland eine stationäre medizinische Rehabilitation. Die Forscher zeigten: Die in Deutschland behandelten Patienten galten nach zwölf Wochen doppelt so oft als sogenannte Responder, also als Probanden, die von der Operation wie erwartet profitieren. Außerdem erzielten sie zu diesem Zeitpunkt signifikant bessere Ergebnisse bei Untersuchungen zu körperlichen Funktionen, Schmerz, Vitalität und psychischer Gesundheit, die auch sechs Monate nach der Operation noch nachweislich besser waren.

Deutsches Verfahren teurer, aber effizienter

Die Wissenschaftler haben außerdem die Kosten für die unterschiedlichen Verfahren untersucht. Ein direkter Vergleich ist aufgrund der sozioökonomischen Unterschiede schwierig. Es zeichnete sich aber ab, dass das deutsche Verfahren mit anschließendem Reha-Aufenthalt zwar zunächst teurer ist, deutsche Patienten aber auch schneller wieder ihrem Beruf nachgehen können. Die Ergebnisse legen deshalb nahe, dass eine intensivere Betreuung nach der Operation auch in den Niederlanden für die wachsende Gruppe der Patienten im erwerbsfähigen Alter von Vorteil sein könnten.

Mit Annet Wijnen geht die Auszeichnung übrigens an eine der ersten Promovendinnen, die an beiden Universitätsmedizin-Standorten der kooperierenden Universitäten betreut wurden. Die Nachwuchswissenschaftlerin war während ihrer Promotion mit jeweils einer halben Stelle sowohl an der Universität Oldenburg als auch an der Universität Groningen beschäftigt. Auf diese Weise hat sie an der Oldenburger Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Pius-Hospital sowie am UMCG geforscht.

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