Erstmals seit Ausbruch der Pandemie trafen sich die Mitgliedskommunen der EUREGIO anlässlich des „Großen EUREGIO-Tages” in Enschede. Nacheinander fanden die Sitzungen des EUREGIO-Rats und der Verbandsversammlung statt. Erst einmal in der Geschichte der EUREGIO hatte der deutsch-niederländische Kommunalverband beide Versammlungen an einem Tag durchgeführt. Entsprechend aufwendig waren sowohl die Vorbereitungen als auch die Durchführung in der Innenstadt Enschedes.
Die Ratsmitglieder zeigten sich erfreut, dass auch Vertreter von EUREGIO Youth, der Nachwuchsorganisation im Verband, erstmals als Gäste an einer Offline-Sitzung des Rates teilnahmen. Der Rat behandelte darin unter anderem den Start der neuen Förderphase des Kooperationsprogramms INTERREG und die Entwicklung einer Koordinierungsstelle für grenzüberschreitenden Tourismus bei der EUREGIO.
Als besondere Gäste begrüßte die EUREGIO an diesem Tag Annelies Kroeskamp vom niederländischen Innenministerium und Nikolaus Jansen, Vertreter des Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung für Interreg VI beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems. Kroeskamp und Jansen berichteten den EUREGIO-Mitgliedern über die Chancen der neuen Förderperiode Interreg VI A für grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie die Möglichkeiten der niederländischen „RegioDeals“ zur Stärkung der Regionen.
People-to-People-EUREGIO-Preis
Bei dieser Gelegenheit wurde auch der People-to-People-EUREGIO-Preis zum 14. Mal verliehen. Der Preis honoriert jedes Jahr grenzübergreifende Initiativen, die Vorbildcharakter für die grenzenlose Zusammenarbeit in der EUREGIO haben. Über die Auszeichnung freut sich dieses Jahr die Concertvereniging Sempre Crescendo aus Losser, deren intensive Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Posaunenchor, dem Spielmannszug der Erlöserkirche Gronau sowie der Feuerwehr Gronau deutlich macht, dass Musik Grenzen überwinden und völkerverbindende Freundschaft entstehen lassen kann.
Positiv in die Zukunft
Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO, freute sich, dass die EUREGIO-Mitglieder endlich wieder in so großer Zahl in der Grote Kerk zusammenkommen konnten: „Digital funktioniert die Kommunikation auch, das haben wir in den letzten zwei Jahren gesehen. Aber das richtige ‚Feeling‘ für das niederländisch-deutsche Miteinander kommt doch erst auf, wenn wir uns wieder vor Ort sehen und sprechen und neue Initiativen auf den Weg bringen wie an diesem fantastischen ‚Großen EUREGIO-Tag‘.“
Auf die kommende Zeit blickt er positiv: „Die neue INTERREG VI-Förderperiode ist gerade gestartet. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit unseren Mitgliedern neue grenzüberschreitende Projekte auf den Weg zu bringen, um so wichtige Themen wie Mobilität, Freizeitwirtschaft, Kultur, aber auch den Kampf gegen den Personalmangel, der ja in beiden Ländern ein hochaktuelles Thema ist, für die ganze Region weiterzubringen.“
EUREGIO-Präsident Rob Welten zeigte sich erfreut, dass Mitglieder sich wieder vermehrt für euregionale Städtepartnerschaften interessieren: „Städtepartnerschaften in der EUREGIO sind ein wichtiger Treiber für zwischenmenschliche Kontakte in der Grenzregion und bringen der Zusammenarbeit an der Basis neue Impulse.“
Der „Große EUREGIO-Tag“ wurde musikalisch untermalt von der deutsch-niederländischen Band Ten Times A Million. Die Musiker der Band waren im vergangenen Jahr an dem INTERREG Kleinprojekt „Musikbusiness grenzenlos – Workshops zur grenzüberschreitenden Musikproduktion“ beteiligt.
Almering zog am Ende des „Großen EUREGIO-Tages“ ein positives Fazit: „Die Teilnehmer waren wirklich froh, dass wir endlich wieder eine Zusammenkunft in dieser Form organisiert haben. Es war ein logistischer Kraftakt. Aber die Rückmeldungen waren überwältigend. Der Dank dafür gilt vor allem den Menschen in unserer Geschäftsstelle, die in der Vorbereitung einen unglaublichen Job gemacht haben.“