Deutsch-niederländische Zusammenarbeit in einer NGO

Deutsch-niederländische Zusammenarbeit in einer NGO

Sie kommt aus Deutschland, arbeitet für eine niederländische Nichtregierungsorganisation (NGO) und ist international tätig: Unsere Gastautorin Lena Wamers ist als Volunteer derzeit bei „UnTrapped“ beschäftigt. In ihrem Blog erzählt sie, welche Erfahrungen sie in der NGO bisher gesammelt hat und was die deutsch-niederländische Zusammenarbeit dort bedeutet.

Die NGO UnTrapped ist ein grenzüberschreitendes Projekt, das Volunteers vieler Länder miteinander verbindet – vor allem aber Deutsche und Niederländer. Ein gemeinsamer „Sammelpunkt“ war hierfür besonders die Erasmus University in Rotterdam, wo die NGO auch ihren Hauptsitz hat.

UnTrapped ist eine NGO, die den Kinderhandel und die sexuelle Ausbeutung von Kindern in Kambodscha bekämpft. Da es schon viele lokale NGOs gibt, die gegen diese Umstände ankämpfen, haben die Gründerinnen beschlossen eine NGO zu gründen, die den schon Existierenden vor Ort in ihren Business Aufgaben hilft. Sie unterstützen lokale non-profit Organisationen mit unterschiedlichen Dienstleistungen. Durch ihre Unterstützung und Beratung schafft UnTrapped es, dass die Partner Organisationen den Opfern besser helfen können ihren Weg in die Gesellschaft zurückzufinden. Neben ihren beratenden Aufgaben versuchen sie weiterhin die Menschen vor Ort über das Thema aufzuklären und sie pflegen bzw. erstellen Kontakte, falls die lokalen NGOs weitere Hilfe benötigen. Einige der Aufgaben, die UnTrapped für ihre Partner vor Ort ausführen, sind z.B.: Erstellen einer neuen Website, Anfertigung eines Business Plans, Übernahme von Marketing Aufgaben, Betreibung von Fundraising, etc.

Für UnTrapped arbeiten insgesamt neun Volunteers, die von drei „Cheffinnen“ geleitet werden. Sie kommen aus unterschiedlichsten Teilen der Welt – doch sie verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: anderen zu helfen.

Prinzipiell bekommt jeder Einzelne einen Aufgabenbereich zugeteilt für den er verantwortlich ist und jeder kann sich seine Arbeitszeit selbst einteilen. Die Arbeit ist also sehr flexibel und beträgt in der Regel ca. 2-3 Stunden die Woche, sodass niemand seine Haupttätigkeit vernachlässigen muss. Obwohl alles via PC abläuft, ist die Zusammenarbeit trotzdem sehr persönlich. Regelmäßig skypen die Volunteers mit den Gründerinnen und sie halten sich gegenseitig über Mailings und einer Facebook-Gruppe auf dem Laufenden. Falls jemand ein Problem hat oder mit seiner Aufgabe nicht weiterkommt, wird er von den anderen unterstützt und es wird gemeinsam eine Lösung gesucht. Die Arbeitssprache bei UnTrapped ist aufgrund der unterschiedlichen Herkünfte Englisch.

Die meisten der Volunteers stammen jedoch aus Deutschland und den Niederlanden. Zwei der Gründerinnen und drei der Volunteers haben an der Erasmus University bzw. der Rotterdam School of Management „International Business Administration“ studiert bzw. studieren dort noch. Dies ist auch der Grund, weshalb UnTrapped seinen Hauptsitz in Rotterdam hat. Da es jedoch eine virtuelle NGO ist, läuft die Zusammenarbeit via PC und es ist in der Regel nicht nötig zu dem Standort in Rotterdam zu fahren. Viele der Volunteers stammen außerdem aus dem privaten, deutschen Netzwerk von zwei der Gründerinnen, wie zum Beispiel Freundeskreise, über die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit oder auch aus der Universität. Nachdem die Gründerinnen sich einen ersten Pool an Volunteers angelegt hatten, kam auch viel über word-of-mouth zustande.

Ich persönlich bin über die Gründerin Nina Kiwit, die unter anderem für die Volunteer Relations verantwortlich ist, auf UnTrapped aufmerksam geworden. Wir sind beide Stipendiaten bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und Nina hatte in einer Facebook-Gruppe um Unterstützung für Ihr Team gebeten. Nachdem ich mir UnTrapped angeschaut hatte und gesehen habe, wofür sie sich einsetzen, habe ich mich sofort bei Ihr gemeldet und schon war ich die neue „Mitarbeiterin“ für den Bereich Marketing und PR.

Obwohl die Volunteers aus unterschiedlichen Ländern kommen, gibt es keine offensichtlichen Mentalitätsunterschiede. Alle arbeiten gleichermaßen daran, dass das Social Entrepreneurship den Menschen vor Ort in Kambodscha langfristig hilft und die Betroffenen ein besseres Leben führen können. Aus der Deutsch-Niederländischen Konstellation geht allerdings ein besonderer Reiz hervor. Die Volunteers und Gründerinnen haben den gleichen Ehrgeiz ein Projekt hochzuziehen, an das sie glauben. Durch ihre gleiche Mentalität bezüglich des Ehrgeizes und ihrem Verantwortungsgefühl für Soziales Engagement fällt die Zusammenarbeit noch leichter.

Wer weiter interessiert ist oder Fragen hat, kann gerne unsere Homepage (untrapped.info) besuchen oder sich bei mir melden (l.wamers@untrapped.org).

Über die Autorin

Lena Wamers (1996) studiert seit 2014 International Management an der Westfälischen Hochschule Bocholt. Nach Ihrem Bachelor möchte Sie sich mit Ihrem Master auf International Marketing spezialisieren. Hierfür sammelt Sie zurzeit zahlreiche Erfahrungen mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit für UnTrapped.

 

 

 

 

 

 

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