Die Mitglieder des internationalen Beratungsausschusses Bocholt – Aalten informierten sich in ihrer letzten Sitzung über die verschiedenen deutsch-niederländischen Projekte im Bereich der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Thomas Deckers, Leiter der Bocholter Feuerwehr, stellte das Großprojekt „PREpare“ und die Machbarkeitsstudie „Crossfire“ vor. Außerdem besichtigten sie die Wache und informierten sich über die angeschlossene Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt.
Bei dieser Sitzung waren auch der neue Bürgermeister der Gemeinde Aalten Anton Stapelkamp sowie der Erste Stadtrat Thomas Waschki dabei. Stapelkamp nutzte die Gelegenheit, sich vor Ort über die grenzüberschreitenden Möglichkeiten in diesem Bereich persönlich zu informieren.
„PREpare“ – Rettung über die Grenze
Der Leiter der Bocholter Feuerwehr, Thomas Deckers, stellte den Politikern das deutsch-niederländische Projekt „PREpare“ (Pilot Region for Cross-border Emergency Care and Crisis Preparedness in the EUREGIO) vor. Dieses läuft in der Zeit von April 2015 bis Mai 2018 unter Federführung des Bureau Acute Zorg Euregio (BAZE). Mit diesem Projekt wird das Ziel verfolgt, für die Bürger in der Grenzregion eine optimale Notfallversorgung zu entwickeln, bei der auch die Rettungskräfte aus dem Nachbarland eingesetzt werden können. Denn häufig haben diese – gerade in den Ortschaften direkt an der Grenze – die Möglichkeit, deutlich schneller am Einsatzort zu sein. An der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt wurde hierzu ein Fortbildungsmodul für die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter entwickelt. Der Isselburger Rettungsdienst fuhr mittlerweile bis heute bereits rund 60 Einsätze im Nachbarland.
Pilotmaßnahmen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
Während des Projektes „PREpare“ soll die Umsetzung und Evaluation konkreter Pilotmaßnahmen zur Reduzierung von rechtlichen, organisatorischen, kulturellen und sprachlichen Hürden in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – ohne langwierige Verfahren zur Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen abwarten zu müssen – ermöglicht werden. Als Rückgrat der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurde eine EUREGIOnale Lenkungsgruppe, bestehend aus den Entscheidungsträgern der Grenzregionen, gegründet. Außerdem übernehmen Arbeitsgruppen, bestehend aus Vertretern der Organisationen der Notfallversorgung, die Umsetzung von konkreten Maßnahmen in die tägliche Praxis.
„Crossfire“ – Machbarkeitsstudie zu einem grenzüberschreitenden Feuerwehrstandort
Die Feuerwehren im Bereich der deutsch-niederländischen Grenze arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen. Deckers präsentierte die Machbarkeitsstudie zu einem deutsch-niederländischen Projekt mit dem Namen „Crossfire“. Diese untersucht eine mögliche Realisierung eines grenzüberschreitenden Feuerwehrstandortes. Ein solcher Standort könnte im Grenzgebiet zweier Staaten sinnvoll sein, denn häufig kann die Feuerwehr aus dem Nachbarland deutlich schneller am Einsatzort sein, so der Leiter der Feuerwehr, als die des eigenen Landes. Außerdem würden Kosten eingespart, erklärte Deckers, weil nur noch ein Gerätehaus unterhalten werden muss. Darüber hinaus können die heutzutage knapp besetzten Rettungsmannschaften aufgestockt werden, da Personal aus zwei Ländern gemeinsam eingesetzt werden könnte. Deckers gab aber auch zu bedenken, dass vorhandene Strukturen hierbei zu berücksichtigen seien. Informationen zu diesem Projekt gibt es auf der Internetseite: http://www.projekt-crossfire.de/
Stand zum laufenden Betrieb der Buslinie Bocholt-Aalten / Aalten-Bocholt
In der Sitzung berichtete Jens Dörpinghaus, Geschäftsführer der StadtBus Bocholt GmbH, außerdem über den aktuellen Stand zur Buslinie zwischen Bocholt und Aalten. Seit dem 7. Dezember 2017 haben ca. 2.000 Fahrgäste den Bus zwischen Bocholt und Aalten genutzt. Im Dezember haben an den Wochenendtagen viele den Bus genutzt, um zum Bocholter Weihnachtsmarkt zu kommen. Auf deutscher Seite fahren besonders am Mittag viele Schülerinnen und Schüler mit dem Bus. Insgesamt hält die Buslinie die geplanten Ankunfts- und Abfahrtzeiten gut ein, sodass die Erreichung von Anschlusszügen funktioniert. Allerdings stellten das zeitweise hohe Schneeaufkommen, ein starker Sturm und geänderte Fahrtzeiten des Bocholter Zuges besondere Herausforderungen dar, so Dörpinghaus. Über die endgültige Zukunft der Buslinie Bocholt-Aalten entscheiden der Kreis Borken sowie die Provinzregierung Gelderland mit ihren Partnern nach Ablauf der fünfmonatigen Erprobungszeit.