Blog: Eine Bewerbung mehr schreiben, was macht das schon?

Blog: Eine Bewerbung mehr schreiben, was macht das schon?
Christine Rehermann (2.v.r.) hat am Projekt High Potentials Crossing Borders teilgenommen. Foto: Projekt High Potentials Crossing Borders

Ein Blogbeitrag von Christine Rehermann, Projekt High Potentials Crossing Borders

Rückblende. Mitte des Jahres 2018 habe ich mich auf das High Potentials Crossing Borders Projekt an der Hochschule Niederrhein beworben. In den Endzügen meines Studiums war ich ohnehin dabei, meine Fühler in verschiedene Richtungen auszustrecken und da hat dieses Projekt eben keine Ausnahme gebildet. Wie ahnungslos ich damals gewesen bin, was dieses Projekt alles für mich verändern würde.

Sprachaffin, in einer Grenzregion lebend und mit einem Bein in der Arbeitswelt habe ich mir einfach gedacht, dass jedwede Erfahrung, die ich aus diesem Projekt mitnehme, ein tolles Learning wäre. Gefreut habe ich mich natürlich trotzdem, als ich – zusammen mit 80 anderen Studierenden von insgesamt vier Hochschulen – für das Assessmentcenter ausgewählt worden bin. Mit der Zusage zur besagten Auswahlphase hat durchaus auch eine anstrengende Zeit begonnen Ein Crash-Kurs in Niederländisch, bzw. Deutsch, sowie zwei sehr intensive Arbeitswochen in den Niederlanden und Deutschland lagen vor uns 80 Auserwählten. Europaworkshop, gemeinsames Kochen, Teamwork mit Unbekannten, Führungskompetenzen unter Druck und Improvisationstalent sind nur einige der geforderten Kompetenzen. Jeder Tag war spannend, aufregend, aber auch fordernd. Das i-Tüpfelchen unserer Anstrengungen? Die Aussicht auf ein spannendes Mentoring für fast ein Jahr!

Kontakte knüpfen

Als sich die Spreu vom Weizen trennte, war ich eine der Glücklichen, für die so ein Mentoring angedacht worden ist. Für mich war das eine Gelegenheit, mich mit konkreten Wünschen und Zielen für meine Zukunft auseinanderzusetzen. Wo wollte ich beruflich Fuß fassen? Was konnte ich gut und woran konnte ich noch feilen? Und letztlich war mir auch wichtig, dass ich mit jemanden würde zusammenarbeiten dürfen, den ich unbedarft „Löcher in den Bauch fragen“ und von seiner/ihrer beruflichen Expertise und Lebensweisheit profitieren konnte.

Und so wurde ich Chris Ketelaars zugeteilt. Er ist Steuerberater und 58 Jahre alt. Vor allem aber ist er ein Mensch, der das Wort Charisma neu definiert. Immer ein Lächeln um die Augen, eine angenehme Stimme, ein fester Händedruck. Für mich eine absolute Spitzenbesetzung, für den eher lebensphilosophischen Ansatz, welchen ich als Stützpfeiler für meine Mentoringphase ausgesucht hatte. Obwohl Chris nicht weiter von meinem Studiengang entfernt sein könnte, hat ihn seine Ausstrahlung und Fähigkeit Kontakte zu knüpfen dennoch seine ganze Karriere lang begleitet. Neben seinen beruflichen Tätigkeiten in den Niederlanden, aber auch Deutschland, engagiert sich Chris auch beispiellos für wohltätige Zwecke und ist natürlich auch eine Privatperson mit Familie. All das balanciert er aber mühelos aus. Bei unserem ersten Gespräch eröffnete er mir, dass er nicht daran denkt, mit 66 (dem gesetzlichen Mindesteintrittsalter) in Rente zu gehen, sondern hofft seinen Beruf weiterhin – zumindest in etwas abgespeckter Version – ausüben zu können. Dieses Leuchten in den Augen ist etwas, was ich für absolut erstrebenswert halte.

Einen Beitrag zum Karrierebeginn geleistet

Unsere Treffen sind ein buntes Potpourri aus Networking-Veranstaltungen, eher privaten Besprechungen und Meetings mit diversen Kontakten. Natürlich bleiben wir auch zwischen den Treffen in Verbindung. Ein regelmäßiges Update per E-Mail oder Telefon – nicht nur für Chris, sondern auch für Kontakte mit denen er mich in Verbindung gebracht hat – sind selbstverständlich und werden von mir eigeninitiativ verfasst. Außerdem versuche ich ihm im Gegenzug für seine Kontakte, Ratschläge, offene Ohren und die Sicht und den Input einer jungen Frau auf verschiedene seiner Projekte zu geben.

Was die Zukunft bringt? Für Chris kann ich mir gute eine Tätigkeit als Dozent vorstellen, für mich steht der Jobeinstieg unmittelbar bevor. Letztendlich bin ich mir sicher, dass Chris einen entscheidenden Beitrag zu meinem Karrierebeginn geleistet hat. Er hat mir geholfen, mich selbst besser kennen zulernen, weiterzuentwickeln und schlussendlich auch nicht „unter Wert“ zu verkaufen.

 

Über die Autorin

Christine Rehermann ist 24 Jahre alt, hat Textile and Clothing Management studiert und ist mittlerweile bei dem Leuchten- (und Leuchtmittel-)Hersteller SLV in der Digital Sales Abteilung für Contenterstellung und Marketing zuständig. Für sie war die Teilnahme am Projekt High Potentials Crossing Borders eine tolle Möglichkeit, sich als Person auf einer anderen Ebene weiterzubilden, als „nur“ fachlich. Außerdem lebt sie in der Grenzregion Aachen und fühlt sich deshalb gerade den Niederlanden sehr nah – da hat es einfach gut gepasst, dass dieses Projekt genau diesen interkulturellen Austausch fördert.

 

Hier finden sich weitere Blogs aus dem Projekt High Potentials Crossing Borders.

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