Beeindruckt von der Zusammenarbeit in der Grenzregion

Beeindruckt von der Zusammenarbeit in der Grenzregion
Dr. Cyrill Jean Nunn, deutscher Botschafter in den Niederlanden. Foto: Euregio Rhein-Waal

Zum ersten Mal seit 2019 fand der Jahresabschlussempfang der Euregio Rhein-Waal statt. Auch nach der erzwungenen Corona-Pause fanden über 200 Vertreter der deutschen und niederländischen Kommunen, der Provinzen, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Projektpartner den Weg zum Euregio-Forum in Kleve.

Der deutsche Botschafter Dr. Cyrill Jean Nunn nahm als Ehrengast am Jahresabschlussempfang teil und hielt eine unterhaltsame Rede. Er berichtete über seine Erfahrungen als Botschafter in den Niederlanden und sagte, er sei beeindruckt von den sehr engen Kontakten zwischen den Niederlanden und Deutschland. Ob Energiewende, Klimawandel oder nachbarschaftlicher Sprachunterricht: Bei fast allen Zukunftsthemen gebe es eine sehr intensive Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

Die besondere Position der Grenzregion spiele dabei eine wichtige Rolle, sagte Nunn in seiner Rede. Die nationalen Regierungen hätten gelernt, in dieser Hinsicht auf die Grenzregionen zu hören. Deshalb sei es gut, dass es die jährliche Grenzlandkonferenz gibt, die das Bindeglied zwischen den nationalen und euregionalen Behörden darstelle. Der Botschafter freue sich daher darauf, die Euregio Rhein-Waal im nächsten Jahr bei der Grenzlandkonferenz in Nijmegen noch besser kennen zu lernen. Hubert Bruls, Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal stimmte den Worten des Botschafters zu und ist froh, dass die Stimme der Euregio Rhein-Waal auch in Den Haag, Düsseldorf und Berlin immer mehr Gehör findet.

Ein verdienter Grenzgänger

Bruls, überreichte im Rahmen des Jahresabschlusstreffens die Euregio Rhein-Waal-Ehrenmedaille 2022 an Robert Polman aus Zevenaar. Er ist bei der Veiligheids- en Gezondheidsregio Gelderland-Midden (VGGM) tätig. Die Ehrenmedaille wird jährlich abwechselnd an eine deutsche oder niederländische Person verliehen, die sich in besonderer Weise für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eingesetzt hat. Die Laudatio, die Hubert Bruls auf Robert Polman hielt, machte deutlich, wie sehr sich Polman seit 1983 während seiner gesamten Laufbahn im Bereich Brandschutz und Sicherheit für nachhaltige grenzüberschreitende Kontakte eingesetzt hat. Für ihn sei ein gutes Verhältnis zu den deutschen Nachbarn der Schlüssel zum Erfolg der Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsorganisationen auf beiden Seiten der Grenze. So stand er zum Beispiel vor 35 Jahren an der Wiege der jährlichen „Internationalen Brandweerwedstrijden“. An diesen Wettbewerben nehmen Feuerwachen aus der Sicherheitsregion Gelderland-Midden und aus dem Kreis Kleve teil. Er ist auch der Initiator für die Sicherheitsregion, wenn es um die Teilnahme von niederländischen Einheiten am Leistungsnachweis in Goch geht.

In dem Flussgebiet, das die Euregio Rhein-Waal prägt, sei die Sicherheit auf den großen Flüssen von großer Bedeutung. Auch dank der Beharrlichkeit und Überzeugungskraft von Polman könne das Emmericher Feuerlöschboot bei Katastrophen auf dem Rhein eingesetzt werden, wenn das flussabwärts stationierte niederländische Feuerlöschboot nicht schnell genug vor Ort sein kann. Der Bau der Betuwestrecke auf niederländischer Seite und die Diskussion darüber auf deutscher Seite zu Beginn dieses Jahrhunderts hätten ihn nicht nur zu einem Experten für Eisenbahnsicherheit gemacht, sondern auch zu einem, der das grenzüberschreitende Katastrophen- und Krisenmanagement ganz oben auf die Tagesordnung setze.

Ein wichtiges Ergebnis dieser Bemühungen war die Harmonisierung der Brandbekämpfungspläne in der Euregio. Darüber hinaus ist Robert Polman Verbindungsbeamter bei Vorfällen in der unmittelbaren Grenzregion, Mitglied der Projektgruppe Internationale Zusammenarbeit des niederländischen Ministeriums für Sicherheit und Justiz und des Runden Tisches Öffentliche Ordnung und Sicherheit der Euregio. Außerdem ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Deutschland-VGGM für internationale Zusammenarbeit. Er ist auch Mitglied der Task Force, die während der Corona-Krise eingerichtet wurde, um sich mit den Grenzauswirkungen der verhängten nationalen Maßnahmen in den Kreisen Kleve und Borken und den angrenzenden Sicherheitsregionen zu befassen.

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