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„CrossFire“: Grenzüberschreitende Feuerwehr-Arbeitsgruppe

„CrossFire“, so heißt der Arbeitstitel einer gemeinsamen deutsch-niederländischen Feuerwache, die im Grenzort Suderwick (D) und Dinxperlo (NL) entstehen soll. Am vergangenen Samstag trafen sich die Mitglieder der Löschzüge Suderwick und Dinxperlo zu einem Online-Workshop und besprachen unter Beteiligung der Bürgermeister beider Städte den aktuellen Sachstand und das weitere Vorgehen.

Hintergrund: Wie kann man den Brandschutz in der hiesigen Grenzregion stärken? Anhand dieser Fragestellung wurde im Jahr 2017 das von der Euregio geförderte Projekt „CrossFire“ durch die Feuerwehr Bocholt initiiert und 2018 im Rahmen einer Machbarkeitsstudie detaillierter untersucht. Hierzu gründete sich ein Projektkonsortium, bestehend aus Vertretern der Feuerwehr Bocholt, der Sicherheitsregion Noord- en Oost Gelderland und dem Ingenieurbüro „antwortING“, welches über zahlreiche Erfahrungen in der Brandschutzbedarfsplanung und Durchführung von Projekten verfügt.

Ursprünglich war bereits im Oktober des vergangenen Jahres ein Präsenzworkshop geplant, der aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste. Ein am Samstag geplanter Präsenzworkshop wurde schließlich kurzfristig als Onlinesitzung durchgeführt. Lediglich die Projektverantwortlichen trafen sich in unter Einhaltung der Hygienebedingungen an der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt.

„Zusammenarbeit wird gelebt“

Die Bürgermeister Thomas Kerkhoff aus Bocholt und Anton Stapelkamp aus Aalten begrüßten die Teilnehmer zu Beginn und stellten die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit heraus. „Bereits seit dem Jahr 2005 ist die Zusammenarbeit zwischen Bocholt und Dinxperlo in einer Vereinbarung geregelt. Die Aufnahme zweier Jugendlicher aus den Niederlanden in die Jugendfeuerwehr in Suderwick macht deutlich, wie die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren gelebt wird“, bedankte sich Kerkhoff bei den Feuerwehrleuten.

„Immer besser werden“

„Wir müssen die Zusammenarbeit Schritt für Schritt ausbauen. ‚Immer besser werden‘  und ‚Wir leben Europa‘ – das ist unser Motto“, betonte Kerhoffs Pendant auf Aaltener Seite, Anton Stapelkamp.

Der Leiter der Feuerwehr Bocholt Thomas Deckers und der Direktor der Brandweer Noord- en Oost Gelderland, Diemer Kransen, führten in das Thema ein, bevor Frederik Schütte von der Firma „antwortING“ den Projektstand vorstellte.

Machbarkeitsstudie 2018 als Grundlage

Grundlage der Überlegungen bildet die Studie aus 2018. Damals waren die Projektteilnehmer zu dem zentralen Ergebnis gekommen, dass eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von deutschen und niederländischen Feuerwehrkräften von einem Standort aus grundsätzlich durchführbar ist und ein großes Verbesserungspotential der Versorgungsstruktur in der Grenzregion biete.

Durch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit lässt sich etwa einem möglichen Mangel an Einsatzkräften entgegenwirken. Personal kann in beiden Landesteilen rekrutiert und gemeinsam ausgebildet werden. Duale Ausbildungsinhalte tragen zu einem fundierten und umfangreichen Wissenserwerb bei den Einsatzkräften bei. Und: Im Bereich der Nachwuchsförderung kann eine gemeinsame Jugendfeuerwehr helfen, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr langfristig sicherzustellen.

Am Samstag wurden verschiedene Standortmöglichkeiten, Formen und Modelle einer engeren Zusammenarbeit diskutiert. Spezielle Themengebiete wie Ausbildung, Technik, Einsatztaktik, Ausstattung und Kommunikation, die es bei einem möglichen gemeinsamen Standort zu berücksichtigen gilt, werden nun in kleinen Arbeitsgruppen betrachtet. Wichtig ist es der Projektgruppe, die Ideen und Erfahrungen der Mitglieder der beiden Löschzüge in die weiteren Überlegungen einfließen zu lassen. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden anschließend ausgewertet und bilden die Grundlage u.a. für die Frage nach dem Standort des Feuerwehrhauses.

Suderwicker Löschzug Suderwick wird in niederländisches Alarmsystem eingebunden

In einem ersten Schritt wird der Löschzug Suderwick kurzfristig in die Alarmierungsstrukturen der Niederländer eingebunden, so dass auch ein Einsatz in Richtung Niederlande erfolgen kann.