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Den Grenzregionen steht eine „spannende Zeit“ bevor

Besonderer Rahmen für die 45. Ratssitzung der Ems Dollart Region: Die Versammlung der EDR-Mitglieder fand auf den Promotiedagen in Groningen statt. Die Business-Messe mit über 600 Ausstellern ist überregional bekannt – und damit auch ein grenzübergreifender Treffpunkt, denn immer mehr deutsche Besucher und Aussteller sind zu Gast. Der EDR-Vorsitzende Matthias Groote nahm diese Tatsache in seiner Begrüßung des EDR-Rates zum Anlass, ein Plädoyer zu halten.

„Es ist wichtig, dass wir die Menschen in allen Bereichen grenzübergreifend zusammenbringen. In unserer Region leben 2,7 Millionen Bürger. Gemeinsam als Region finden wir Gehör in den Hauptstädten. Wir wollen weiter wachsen und vielschichtiger werden. Für die Zukunft der grenzübergreifenden Zusammenarbeit ist für uns vor allem wichtig, dass die Entscheidungen weiterhin in der Region getroffen werden. Wir müssen bewährte Strukturen bewahren, damit nicht aus den Hauptstädten über uns entschieden wird.“ Es stehe den Grenzregionen eine „spannende Zeit“ bevor: „Es gibt schließlich eine neue EU-Kommission und eine neue EU-Förderperiode.“

Neue Gesichter im EDR-Vorstand – hier gemeinsam mit Gastredner Koen Schuiling.
Von links: Jaap Borg, Bert Bouwmeester, Koen Schuiling, Karel Groen, Olaf Meinen, Matthias Groote, Marc-André Burgdorf, Ilona Heijen und Günter Wigbers. Foto: EDR

Nachdem der EDR-Haushaltsplanung für das Jahr 2020 von den Ratsmitgliedern einstimmig zugestimmt wurde, standen die Wahlen des EDR-Vorstands auf dem Programm. Matthias Groote und der EDR-Geschäftsführer Karel Groen erläuterten, dass zahlreiche Posten neu besetzt werden müssen, da mehrere bisherige Vorstandsmitglieder ihre Ämter niederlegt haben – so habe sich zum Beispiel das langjährige EDR-Vorstandsmitglied Reinhard Winter als Emsland-Landrat in den Ruhestand verabschiedet. In den Niederlanden sei es zu personellen Änderungen gekommen, da mehrere Gemeinden fusionierten und so zahlreiche Posten neu besetzt wurden.

EDR-Vorsitz wechselt auf niederländische Seite

Einstimmig wurden neu in den EDR-Vorstand gewählt: Günter Wigbers (Bürgermeister Samtgemeinde Sögel), Marc-André Burgdorf (neuer Landrat des Landkreises Emsland), Jaap Borg (Wethouder Gemeinde Midden-Groningen), Olaf Meinen (neuer Landrat des Landkreises Aurich) und Raymond Wanders (Wethouder Gemeinde Emmen). Meinen wurde zudem zum neuen Schatzmeister gewählt. Wanders ist sein Stellvertreter.

Turnusgemäß wechselte der EDR-Vorsitz von der deutschen auf die niederländische Seite. Coevordens Bürgermeister Bert Bouwmeester wurde in diesem Zuge erneut zum EDR-Vorsitzenden gewählt. Der Leeraner Landrat Matthias Groote übernimmt die Funktion seines Stellvertreters.

Positives Zwischenfazit der aktuellen Förderperiode: Ilona Heijen berichtete im Rat über den INTERREG-Sachstand. Foto: EDR

Energiewende gelingt nur gemeinsam

Als Wahlleiter der Vorstandswahlen agierte übrigens der frühere EDR-INTERREG-Geschäftsführer Hermann Wessels, der in seiner Funktion als Erster Stadtrat von Papenburg an der Ratssitzung teilnahm. Seine Nachfolgerin, EDR-INTERREG-Geschäftsführerin Ilona Heijen, konnte im Anschluss an die Wahlen sehr positive Zwischenergebnisse aus dem INTERREG-Förderprogramm präsentieren. Im Gebiet der Ems Dollart Region wurden in der laufenden Förderperiode bisher 35 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 112 Millionen Euro organisiert. Ausführlich blickte Heijen noch auf die INTERREG-Projekte, in denen die EDR selbst als federführender Partner („Lead Partner“) agiert. So gebe es im beliebten Rahmenprojekt „Netzwerk+“ weiterhin Fördermöglichkeiten für Projekte im sozio-kulturellen Bereich. Zudem stellte Heijen das neue Internetportal NOORD360 vor, das unter www.noord360.eu „News ohne Grenzen“ und einen Eventkalender für die ganze Region bietet.

Die abschließenden Worte der EDR-Ratssitzung gehörten dem neuen Groninger Bürgermeister Koen Schuiling. Er betonte: „In Zeiten großer Veränderungen, Unsicherheiten, aber auch Chancen, ist die EDR der Garant und das exzellente Netzwerk für stabile und verlässliche grenzübergreifende Zusammenarbeit.“ Schuiling blickte auch auf die Energiewende, die man gemeinsam als Region schaffen könne. Groningen bringe sich unter anderem hinsichtlich der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger intensiv in die grenzübergreifende Kooperation ein.