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Deutsche Rettungsfahrzeuge werden in den Niederlanden eingesetzt

Seit dem 1. Mai können Rettungsfahrzeuge aus dem Kreis Borken von der Rettungswache in Isselburg aus grenzüberschreitend zum Einsatz kommen. In Notfällen unterstützen sie in Dinxperlo und Umgebung im benachbarten Oost-Achterhoek in den Niederlanden den niederländischen Rettungsdienst Witte Kruis bei der regulären Notfallversorgung. Ziel der Kooperation ist es, die Anfahrtzeiten in dem überwiegend ländlichen Gebiet zu verbessern. Träger des Rettungsdienstes auf deutscher Seite ist der Kreis Borken. In seinem Auftrag betreibt das Deutsche Rote Kreuz die Rettungswache in Isselburg. Borkens Landrat Dr. Kai Zwicker begrüßt die neue Kooperation ausdrücklich: „Das ist für uns selbstverständliche Nachbarschaftshilfe!“

Realität wird die Kooperation in der Praxis unter zwei Voraussetzungen:

  • Zum einen kann kein niederländischer Rettungswagen innerhalb einer Viertelstunde am Einsatzort sein.
  • Zum anderen ist ein Rettungsfahrzeug aus Isselburg verfügbar und kann eine kurze Anfahrtszeit gewährleisten.

In solchen Fällen fordert die niederländische Einsatz-Leitstelle bei der deutschen Leitstelle einen deutschen Rettungswagen an. So kann der Patient ohne unnötigen Zeitverlust schnell in das nächste geeignete Krankenhaus transportiert werden.

Um die deutschen Notfallsanitäter auf den grenzüberschreitenden Einsatz vorzubereiten, hatte die Feuerwehr- und Rettungsakademie Bocholt im Vorfeld eigens eine entsprechende Schulungsmaßnahme entwickelt. Zudem wurde in die deutschen Rettungswagen der Wache Isselburg niederländische Kommunikationstechnik eingebaut, so dass sie und die niederländische Leitstelle während des Einsatzes in den Niederlanden miteinander in Kontakt treten können.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist Teil des INTERREG V A-Projekts PREpare. Dieses Projekt läuft vom 01.04.2015 bis 31.05.2018. Lead-Partner ist das Bureau Acute Zorg Euregio. Weitere Projektpartner sind die Veiligheidsregios Twente, IJsselland und Noord- en Oost-Gelderland, de Geneeskundige Hulpverleningsorganisatie in der Region Twente, der Landkreis Grafschaft Bentheim, der Kreis Borken, die Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt und die EUREGIO. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG V A Programm Deutschland-Nederland finanziell unterstützt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die Provinzen Gelderland und Overijssel, die Staatskanzlei Niedersachsen, das Wirtschaftsminsterium NRW und das Ministerie van Veiligheid en Justitie und Menzis.

Informationen über die Verbesserung der grenzüberschreitenden Notfallversorgung entlang der deutsch-niederländischen Grenze im EUREGIO-Gebiet gibt es im Online-Portal www.rettungohnegrenzen.de.