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Die Niederlande haben die beste Altersvorsorge

Gute Nachrichten für alle Arbeitnehmer in den Niederlanden: Das Land hat ein weltweit führendes Altersvorsorgesystem. Das geht aus dem 16. jährlichen Mercer CFA Institute Global Pension Index 2024 hervor, den das Beratungsunternehmen MERCER gemeinsam mit dem CFA Institute kürzlich veröffentlicht hat.

Faktoren wie die demografische Entwicklung mit steigender Lebenserwartung und nach wie vor konstant niedrigen Geburtenraten sowie die steigenden Kosten der sozialen Sicherung haben den Druck auf die Staatshaushalte insgesamt und die gesetzliche Rente erhöht. Aber auch die betriebliche und private Altersversorgung steht vor Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Höchster Gesamtindexwert

Die Niederlande erzielten den höchsten Gesamtindexwert (84,8), dicht gefolgt von Island (83,4) und Dänemark (81,6). Auf das niederländische Rentensystem wirkt sich weiterhin positiv aus, dass es von einer kollektiven leistungsorientierten Struktur zu einem individuelleren beitragsorientierten Ansatz übergegangen ist und das Land über strenge Vorschriften und Unterstützung für künftige Rentenbezieher verfügt.

Der Index basiert auf dem gewichteten Durchschnitt der Teilindizes für Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Die höchsten Werte für jeden Teilindex erzielten die Niederlande für Angemessenheit (86,3), Island für Nachhaltigkeit (84,3) und Finnland für Integrität (90,8).

Deutschland konnte sich in der Gesamtbewertung des Mercer CFA Institute Global Pension Index 2024 (MCGPI) mit 67.3 von 100 Punkten gegenüber dem Vorjahr (66.8 Punkte) leicht verbessern, liegt aber mit dem 20. Platz (Vorjahr Rang 19) eher im Mittelfeld.

Systeme verändern sich

Regierungen und Arbeitgeber sind bestrebt, die steigenden Kosten der Altersversorgung zu kontrollieren und ihr Risiko zu verringern. Daher bewegen sich weltweit die Systeme der betrieblichen Altersversorgung von leistungsorientierten hin zu beitragsorientierten Plänen. Der vorliegende Bericht untersucht die Chancen und Herausforderungen, die mit der zunehmenden Bedeutung dieser Systeme verbunden sind.
„Der anhaltende Wechsel zu beitragsorientierten Pensionsplänen bringt viele Herausforderungen für die Finanzplanung mit sich, auf die sich die Rentner von morgen vorbereiten müssen,“ sagte Margaret Franklin, Präsidentin und CEO vom CFA Institute. „Beitragsorientierte Pläne verlangen vom Einzelnen komplexe Finanzplanungsentscheidungen, die sich erheblich auf seine finanzielle Situation auswirken können. Viele Menschen sind jedoch nur unzureichend darauf vorbereitet, diese Entscheidungen zu treffen. Unser Index zeigt auf, welche Lücken bezüglich der langfristigen finanziellen Sicherheit und der Beratung für die zukünftigen Rentenbezieher bestehen. Der Bedarf an qualifizierten und verantwortungsvollen Finanzberatern wird wieder deutlich. Deshalb haben wir neue Initiativen im Bereich der privaten Vermögensverwaltung gestartet, um diese Lücke zu schließen.“

Vorteile

Trotz dieser Herausforderungen werden die höhere Flexibilität und Individualisierung, die beitragsorientierte Programme bieten, angesichts der steigenden Lebenserwartung der Menschen und veränderter Erwerbsbiografien von entscheidender Bedeutung sein. Die Ruhestandsplanung und die Altersabsicherung müssen an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Viele Menschen gehen allmählich in den Ruhestand oder kehren eventuell sogar nach einem ersten Ruhestand in einer anderen Funktion ins Berufsleben zurück. Beitragsorientierte Pläne bieten zudem wichtige Vorteile für Leiharbeiter, die bei traditionellen leistungsorientierten Systemen nicht berücksichtigt werden.

Zusammenarbeit aller gefordert

„Erhebliche Reformen der Rentensysteme sind erforderlich, um die finanziellen Bedürfnisse der zukünftigen Rentner und ihre sich wandelnden Erwartungen an die Arbeit zu erfüllen,“ kommentierte Dr. David Knox, Hauptautor des Berichts und Senior Partner bei Mercer. „Es gibt keine Einzellösung, um die Rentensysteme auf eine solidere Grundlage zu stellen. Jetzt ist es an der Zeit, dass Regierungen, politische Entscheidungsträger, die Anbieter für private und betriebliche Altersversorgung (z. B. Pensionskassen und Versicherer) sowie Arbeitgeber zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ältere Menschen einen ähnlichen Lebensstil beibehalten können, wie sie ihn in ihren Arbeitsjahren geführt haben.“