Das deutsch-niederländische Netzwerk „Grenzhoppers“ tagte im Europa-Haus Bocholt. Thema dieses Plenartreffens war „Im Fokus: Die Europawahlen und die Zukunft der EU“. Begrüßt wurden die Gäste aus Deutschland und den benachbarten Niederlanden von der 1. stellvertretenden Bürgermeisterin Elisabeth Kroesen. Geleitet wurde die Veranstaltung von Sebastian Borgert vom Europe Direct Informationszentrum Bocholt.
Borgert und sein Team hatten gemeinsam mit der Partnerschaftsbeauftragten der Stadt Bocholt, Petra Taubach, dieses Treffen in den NRW-Europawochen 2019 vorbereitet und durchgeführt. Gefördert wurde es deshalb vom Land Nordrhein-Westfalen.
Die Europawahl und die Zukunft der EU
Zu Beginn zeigten die Veranstalter den von der Europäischen Kommission produzierten Film „Wähle deine Zukunft – Europawahl am 26. Mai 2019“. Die Einführung in das Thema übernahm Dr. Sven Pastoors, Dozent für Nachhaltige Innovation an der Fontys International Business School in Venlo und Mitglied im TEAM EUROPE, der Expertenrunde der Europäischen Kommission. „Was kann es sein, das das Thema „Europa“ in Zukunft in Europa wieder begeistert?“, mit dieser Frage forderte Dr. Pastoors die Gäste zur Mitarbeit und zum Mitdenken auf. Er ging dabei auf eine Umfrage ein, nach der vor sechs Monaten Migration und die Bekämpfung von Terrorismus im Vordergrund standen, nun aber wieder Wohlstand, Wirtschaftswachstum, Umwelt und die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit an der Spitze bei den Europäerinnen und Europäern stehen. „Es ist in Europa gelungen, den Fokus zu verändern.“, so der Referent.
Abstimmung per „Systemischen Konsensieren“
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich auch an der europäischen Politik zu beteiligen. Wie ein gute Bürgerbeteiligung aussehen kann, erklärte Josef Hülkenberg. Der viel gereiste Bocholter Autor stellte den Anwesenden eine neuartige Methode zur Bürgerbeteiligung, das „Systemische Konsensieren“, vor. Hülkenberg hat sich die Verbindung zwischen politischen Entscheidungsträgern und Bürgern zur Lebensaufgabe gemacht. Für ihn lebt politische Bildung vom Austausch und der Partizipation. In den drei Arbeitsgruppen, die sich in den Bereichen „Arbeit und Wirtschaft“, „Mobilität“ und Migration“ mit der Zukunft Europas am Beispiel der deutsch-niederländischen Grenze auseinandersetzte, konnte diese Methode direkt angewendet werden.
Wünsche und Tipps an die EU
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren aufgefordert, verschiedene Wünsche an die EU zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu formulieren. Diese Forderungen wurden online erfasst und werden allen Grenzhoppers zur Abstimmung nach der Methode des „Systemischen Konsensierens“ zugänglich gemacht. Dabei geht es darum, Widerstandspunkte von 1 bis 10 zu vergeben. Ziel ist, dass der Vorschlag der Beste ist, der am wenigsten Ablehnung erfährt. Bis zum 20. Mai 2019 werden alle Grenzhoppers und interessierte an dieser Abstimmung teilnehmen. Eine Auswertung wird den künftigen EU-Politikerinnen und – Politikern nach dem 5. Juni 2019 zugesandt.