Der Ausschuss des Kleinprojektefonds (KPF) kam jetzt in Bad Nieuweschans zu seiner ersten Sitzung zusammen – künftig spielt er eine große Rolle in der Genehmigung neuer Projekte und Initiativen.
Schnelle und unkomplizierte EU-Förderung für kleinere Projekte? Die gibt es ab sofort aus dem neuen Interreg VI-Projekt Kleinprojektefonds (KPF). Eine Beantragung ist bereits möglich. Über die Genehmigung der Projekte entscheidet der KPF-Ausschuss, der in der Geschäftsstelle der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans seine konstituierende Sitzung hatte.
Dem Gremium gehören Vertreter des federführenden Projektpartners Ems Dollart Region, des Interreg VI-Programms sowie Experten zu den unterschiedlichen Themenbereichen an. „Für uns war entscheidend, dass der Ausschuss die ganze Region abbildet – gepaart mit der jeweiligen Fachkompetenz und nötigen Erfahrung in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit“, sagten Ilona Heijen (Geschäftsführerin Interreg/EDR) und Armin Gallinat (stv. Geschäftsführer Interreg/EDR). „Der Kleinprojektefonds (KPF) ist der indirekte Nachfolger des erfolgreichen ‚Net(z)werk+‘-Projektes. Es gibt aber einige wesentliche Veränderungen“, betonte KPF-Projektleiterin Eske Kadijk.
Weniger Bürokratie
Das Verfahren werde für Antragsteller deutlich einfacher, erläuterte KPF-Projektbegleiterin Imke Barth. Möglich werde das, da im Kleinprojektefonds mit Pauschalen gearbeitet wird. Somit entfalle die oft aufwändige Nachweispflicht in Form von Rechnungen, Kontoauszügen oder anderen Belegen. „Insbesondere für Schulen, Vereine und Ehrenamtliche ist das eine enorme Erleichterung“, so Kadijk und Barth.
Eintägige Veranstaltungen können künftig mit einer Pauschale von 750 Euro unterstützt werden. Für andere Initiativen oder Projekte im KPF ist weiterhin eine Förderung mit maximal 25.000 Euro möglich. Für die zügige Genehmigung und Umsetzung sei auch der neuformierte KPF-Ausschuss gefordert. Denn ab vollständigem Eingang der Antragsunterlagen habe das Gremium festgesetzte Fristen einzuhalten.
„Wir werden uns also in sehr regelmäßigen Abständen sehen, um über Projektanträge zu beraten und abzustimmen. Ich freue mich auf diese sehr interessante Aufgabe“, sagte Ihlows Bürgermeister Arno Ulrichs. Er gehört dem Gremium als Experte für das Thema „Governance“ an.
Vier Themengebiete
Insgesamt hat der Kleinprojektefonds (KPF) für das gesamte Programmgebiet der Ems Dollart Region ein Volumen von 4,8 Millionen Euro. Davon werden 2,4 Millionen Euro aus dem Interreg VI-Programm zur Verfügung gestellt. Es gibt eine Einteilung in vier Themengebiete, die gefördert werden können:
- Bildung (z.B. Schulaustausche, Zusammenarbeit Schulen/Hochschulen, Austausche Lehrkräfte/Professor*innen, Sprachförderung, Praktika)
- Governance (Förderung der Zusammenarbeit von öffentlichen Einrichtungen und Behörden)
- Gesundheit (Austausch und Vernetzung z.B. von Gesundheitsdiensten, Prävention, Pflege – aber auch Tiergesundheit und Tierseuchenbekämpfung)
- People-to-People (Förderung der Zusammenarbeit zwischen Bürger*innern. Daraus ergeben sich umfangreiche Projektmöglichkeiten, z.B. im Kulturbereich, bei der Zusammenarbeit im Tourismus sowie von Vereinen und Organisationen)
„Große Bedeutung“
„Wir erhoffen uns in diesem Zusammenhang auch Projekte aus Themenfeldern, die bisher noch nicht so umfangreich grenzübergreifend bearbeitet wurden. So umfasst zum Beispiel das Themengebiet Gesundheit auch die Tierseuchenbekämpfung. Es gibt also ganz neue Grundlagen und Anknüpfungspunkte für Projekte“, erläuterten Eske Kadijk und Imke Barth im KPF-Ausschuss.
„Wir freuen uns auf sehr viele interessante Projekte. Aus unserer Sicht hat der Kleinprojektefonds für die grenzübergreifende Zusammenarbeit eine sehr große Bedeutung, da es weiterhin – und sogar noch einfacher – möglich ist, Initiativen und Projekt zu unterstützen, die Menschen zusammenbringen. Und dieser direkte Austausch und der Aufbau von Freundschaften waren und sind die beste Grundlage für die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg“, betonte Karel Groen, Geschäftsführer der Ems Dollart Region.