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EU investiert in Fachkräfte-Förderung und technologische Entwicklung

Der INTERREG-Lenkungsausschuss EUREGIO hat zwei neue Projekte genehmigt. Damit fließen rund 2,1 Millionen Euro in die Förderung von Fachkräften und die technologische Entwicklung im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Die Hälfte der Mittel stellt die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

Während im Projekt „E&D Agro“ neue technische Verfahren für die Trocknung landwirtschaftlicher Produkte entwickelt werden, trägt die Initiative „Leonardo da Vinci Innovation“ dazu bei, den Fachkräftebedarf im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zu sichern. Beide Vorhaben sind bereits gestartet. Mit der Genehmigung des INTERREG-Lenkungsausschusses ist die Finanzierung bis Ende 2021 bzw. Mitte 2022 gesichert.

Leonardo da Vinci Innovation

In 2019 jährt sich zum 500. Mal der Todestag des italienischen Universalgenies Leonardo da Vinci. Aus diesem Anlass hat das Centrum voor Innovatief Vakmanschap Oost-Nederland in Doetinchem gemeinsam mit sieben deutschen und niederländischen Partnern vielfältige Maßnahmen gebündelt, die das Thema „Technik und Innovation“ in den Fokus zu rücken. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel in der Grenzregion entgegenzuwirken. Dabei konzentriert sich das Teilprojekt „Talentgarten“ auf Studentinnen und Studenten. Im Kontakt zu innovativen Unternehmen aus der Region sollen die Studierenden die Attraktivität des regionalen Arbeitsmarktes kennenlernen und in der Grenzregion beruflich Fuß fassen. Die Teilprojekte „Junge Uni“, „Wohnen auf dem Wasser“ und „IJzerwijs“ konzentrieren sich auf Schülerinnen und Schüler. Durch die Einbindung der Westfälischen Hochschule in Bocholt und das Erleben konkreter technischer Fertigkeiten und innovativer Lösungsstrategien soll bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse für Technik gefördert werden. Besondere Zielgruppen der Arbeitspakete „Kunst und Handwerk“ und „Industrie 4.0“ sind einerseits Künstler und Designer und andererseits Handwerksbetriebe und Fabriken, deren Zusammenarbeit stimuliert werden soll.

E&D Agro

Das Projekt „E&D Agro“ konzentriert sich auf die Entwicklung von Innovationen zur Trocknung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte. Besonders gefragt sind Technologien, mit denen Kräutern und Pflanzen nach der Ernte auf ressourcenschonende Weise Wasser entzogen werden kann. Der Markt für Trockenprodukte wächst stetig, vor allem wegen der wachsenden Nachfrage von Lebensmittelindustrie und medizinischem Sektor. Die Trocknung erfolgt im Moment mit großem Erdgaseinsatz. Ziel des Projekts ist es, den Energieeinsatz und die CO2-Emissionen für den Trocknungsprozess deutlich zu verringern, indem der Energieträger Erdgas durch eine Kombination aus Erdwärme (Wärmepumpen), PV-Zellen (Photovoltaik) und Solarwärme ersetzt wird. Darüber sollen innovative mobile Trocknungscontainer für den dezentralen Einsatz in landwirtschaftlichen Betrieben in den Niederlanden und Deutschland entwickelt werden, in einem zweiten Schritt auch als Lösung für die Anwendung in den Tropen. Unter Federführung der Machinefabriek Boessenkool B.V. in Almelo wollen die fünf beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen gemeinsam mit der Fachhochschule Münster mehrere Pilotanlagen bauen.

INTERREG-Förderung

Die Förderung hat das Ziel, die technologische Entwicklung und die Ausbildung von Fachkräften im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zu stimulieren. Die beiden neuen Projekte haben zusammen ein Investitionsvolumen von rund 2,1 Millionen Euro. Im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ stellt die Europäische Union 1.052.550,73 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für die beiden Vorhaben bereit. Neben der Förderung der EU stellen die deutschen und niederländischen INTERREG-Partner etwa 468.733,36 Euro bereit. Zu den nationalen Kofinanziers zählen das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die niederländischen Provinzen Gelderland, Overijssel, Drenthe und Flevoland. Die regionalen Partner der beiden Projekte tragen 582.818,91 Euro zur Finanzierung der beiden Projekte bei.