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EUREGIO-Projekt untersucht Grenzhindernisse im Logistiksektor

Über 25 Vertreter von Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Behörden haben in Gronau über Hindernisse im grenzüberschreitenden Güterverkehr diskutiert. Bei einem Workshop zur „Interoperabilität im Güterverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden“ wurden an runden Tischen die technischen, betrieblichen, infrastrukturellen und juristischen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze zusammengetragen.

Im Rahmen des Projektes „EUREGIO Güterkorridor“, an dem sich insgesamt 18 Partner beteiligen, wurde der zweisprachige Workshop im Gasthof Driland in Gronau organisiert. Während des interaktiven Programms erörterten die Teilnehmer Hindernisse wie komplizierte Zollverfahren, das Feiertags- und Sonntagsfahrverbot oder inkompatible Technik. Laut Projektleiter Stefan Michel stand dabei die Suche nach möglichen Lösungen im Mittelpunkt: „In der EUREGIO haben wir auf beiden Seiten der Grenze einen starken Logistiksektor. Durch den Workshop wollen wir diese beiden Seiten näher zusammenbringen und erfahren, welche Herausforderungen noch bestehen. In regionalen, maßgeschneiderten Lösungsansätzen liegt zudem ein großes Potenzial für intensive Zusammenarbeit und wirtschaftliches Wachstum. Mit den erreichten Ergebnissen sind wir daher sehr zufrieden.“

Spediteure und Verlader haben entlang der Grenze mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Lokwechsel an der Grenze, die aufgrund unterschiedlicher Stromspannungs- und Sicherungssysteme notwendig sind, dauern lange und kosten Geld. Unzureichende Informationsangebote zu gesetzlichen Feiertagen führen zu langen Lkw-Staus auf Autobahnen an der Grenze. Fehlende Tankstellen für nachhaltige Brennstoffe erschweren den flächendeckenden Einsatz von LNG. Allerdings bestehen auch Vorteile für Unternehmen, die sich die Grenze und damit verbundene Unterschiede in den Nachbarländern zunutze machen: So kann sich der Blick über die Grenze bei der Suche nach geeigneten Arbeitskräften aufgrund teils unterschiedlicher Ausbildungsinhalte besonders lohnen.

Die Ergebnisse der Studien sollen auf der Abschlusskonferenz des Projekts „EUREGIO Güterkorridor“ im Sommer 2017 vorgestellt werden. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG V A Programms „Deutschland-Nederland“ durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), die Wirtschaftsministerien der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie die Provinzen Overijssel, Gelderland, Drenthe und Flevoland finanziert und durch das Programmmanagement der EUREGIO begleitet. Die Untersuchungen und Workshops werden im Auftrag der EUREGIO von Spatial Foresight (LUX), TCP International (DE) und TNO (NL) durchgeführt.