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EUREGIO vergibt People-to-People-Preis

Die EUREGIO-Mitglieder waren am Freitag zu Gast in der Mitgliedskommune Gronau, die auch Standort des deutsch-niederländischen Zweckverbands ist. In der Gronauer Bürgerhalle fanden sowohl die Verbandsversammlung als auch die Neujahrsveranstaltungstatt. Rund 250 Mitglieder und Kooperationspartner der EUREGIO waren der Einladung gefolgt. Unter anderem wurde der People-to-People-EUREGIO-Preis verliehen.

Nach dem formellen Veranstaltungsteil, der Verbandsversammlung, hielt Erwin Hoogland, Regionalminister der Provinzregierung Overijssel, eine Rede. Darin beleuchtete er die aktuelle Themen Innovation, Wirtschaft, Verteidigung und gute Nachbarschaft.

Anschließend führte der Moderator, Max van Tongeren, ein Podiumsgespräch mit Heike Wermer, Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen, und Erwin Hochland. Heike Wermer stellte fest: „Das Schöne an dieser Grenzregion ist, dass die Menschen pragmatische Anpacker sind. Sie schauen, was möglich ist, und machen, anstatt sich von Hindernissen und Detailproblemen ausbremsen zu lassen. Auf die Frage aus dem Publikum, was sie von den aktuellen Entwicklungen in Sachen Grenzkontrollen und von den jüngsten Aussagen ihres Parteikollegen und CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz halte, sagte sie, dass man eine gute Abwägung finden müsse zwischen dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen in diesen schwierigen Zeiten einerseits und der unverzichtbaren Notwendigkeit offener Grenzen gerade in der EUREGIO andererseits.

Ausblick auf 2025

In ihrem Ausblick auf das neue Jahr und die Zukunft der EUREGIO sprachen Präsident Joris Bengevoord und Geschäftsführer Christoph Almering die großen Herausforderungen an, vor denen der Verband stehe. So gelte es, in zentralen Bereichen die Finanzierung zu sichern, etwa im GrenzInfoPunkt, wie Bengevoord betonte: „Das ist ein zentraler Punkt in unserer Arbeit, weil hier der Mehrwert für die EUREGIO-Bürger unmittelbar erkennbar wird.“ Almering lobte das große Engagement der Mitgliedskommunen, „die nicht nur durch ihre Mitgliedsbeiträge eine wichtige Rolle spielen, sondern auch und besonders durch ihren engagierten Einsatz in unseren Gremien wie dem EUREGIO-Rat oder den Ausschüssen“. Joris Bengevoord forderte abschließend den Zusammenhalt der Gemeinschaft ein: „Wenn wir als EUREGIO stark bleiben und noch stärker werden, geht es auch den Menschen in unserer Grenzregion gut.“

Auszeichnung für Projekt „Unsere Nachbarn aus der Urgeschichte“

Den diesjährigen People-to-People-EUREGIO-Preis verliehen Heike Wermer und Erwin Hoogland bei dieser Gelegenheit gemeinsam. Der Preis ehrt jedes Jahr herausragende Leistungen, die die Nachbarländer in der EUREGIO verbinden. Glücklicher Preisträger ist diesmal das Projekt „Onze buren uit de Prehistorie“ (zu Deutsch „Unsere Nachbarn aus der Urgeschichte“). In diesem Projekt untersucht Landschap Overijssel in Zusammenarbeit mit unter anderem dem Bronzezeithof Uelsen und Noaberkracht Tubbergen-Dinkelland die historischen und archäologischen Verbindungen in unserer Region in der Bronze- und Eisenzeit, lange bevor nationale Grenzen zwischen Ländern gezogen wurden. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Moränengebiet zwischen Wilsum und dem niederländischen Ootmarsum.

Die Jury war insbesondere begeistert, weil dieses Projekt auf einzigartige Weise die historische Verbindung der Menschen in der Grenzregion sichtbar mache. Für die Bürger in der EUREGIO sei diese Initiative ein wahrer Schatz von großem kulturellem und historischem Wert, die sehr anschaulich zeige, dass wir seit Menschendenken zusammengehören. Projektleiter Martijn Horst: „In der Bronzezeit war dies ein einheitliches Gebiet. Wenn man es heute erforscht, stößt man plötzlich auf Grenzen. Nationale Grenzen, aber auch zum Beispiel Kartenmaterial, das an der Grenze aufhört und das wir gemeinsam mit unseren Partnern in Deutschland zusammenfügen müssen, um einen Gesamteindruck zu erhalten.“

Aktuelle Herausforderungen: Wasser und Dürre

Ein weiteres wichtiges Thema, das an diesem Tag beleuchtet wurde, ist die deutsch-niederländische Zusammenarbeit im Bereich der Wasserwirtschaft. Eenfalls am vergangenen Freitag kamen deutsche Landräte und niederländische Wasser- und Deichgrafen auf Einladung der grenzübergreifenden Plattform für Regionale Wasserwirtschaft bei STEPS in Gronau zusammen, um die Ergebnisse des Vorjahres zu evaluieren und gemeinsam ins neue Jahr zu starten. Zentral im neuen Jahr wird für die Wasserzusammenarbeit das neue Interreg-Projekt „DIWA – Dürrestrategien in der Wasserwirtschaft“ stehen, an dem die EUREGIO als Projektpartner beteiligt ist. Die Koordinierungsstelle der Grenzübergreifenden Plattform für Regionale Wasserwirtschaft ist in der Geschäftsstelle der EUREGIO angesiedelt.