Am 5. Juli 2023 eröffneten der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte und NRW-Europaminister Nathanael Liminski gemeinsam offiziell das neu konzipierte Freiheitsmuseum im niederländischen Groesbeek. Keine fünf Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt feierten einige hundert geladene Gäste Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – die zentralen Themen des Museums, die aktueller denn je erscheinen.
Verteidigung der Freiheit als gemeinsame Aufgabe
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sprach während des Festaktes von der scheinbaren Selbstverständlichkeit der Freiheit, für die man immer wieder neu Verantwortung übernehmen müsse. Der NRW-Europaminister Nathanael Liminski unterstrich die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit als Instrumente zum Schutz der Freiheit. Beide betonten ihre Entschlossenheit, diesen zentralen Wert in beiden Ländern zu verteidigen. Gleichzeitig lobten sie die hervorragenden Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten.
Zeitzeugen berichten aus dunklen Zeiten
Eindrücklich schilderten Maria Diedenhofen und Ria Roosendaal, wie sie als junge Mädchen das Leid des Krieges und insbesondere die Bombardierung von Kleve und Nimwegen erlebt haben. Sie teilen die Erkenntnis, dass Europa auf den Trümmern des Zweiten Weltkriegs aufgebaut wurde. Viele aktuelle Entwicklungen, insbesondere den russischen Angriffskrieg, verfolgen beide mit Sorge. Auf Grundlage ihrer persönlichen Erfahrungen möchten sie junge Menschen vor Extremismus und Aggression warnen. Ein guter Grund, sich auch im hohen Alter ehrenamtlich im Freiheitsmuseum zu engagieren. „Ich bleibe hoffnungsvoll“, schloss Rosendaal munter.
Persönlichkeitsbildung im Nachbarland
Florian Kirsch, Mitarbeiter der Firma Firma HKM in Duisburg, stellte ein besonderes Projekt vor: Seit fünfzehn Jahren reisen Auszubildende des Unternehmens regelmäßig für eine ganze Woche in die niederländische Grenzregion um Nimwegen. Sie kommen ins Freiheitsmuseum, um ihr Bewusstsein für Geschichte, Demokratie und Respekt zu schulen. Anja Weber, die Vorsitzende des DGB NRW, brachte ihre Wertschätzung für diese Initiative zum Ausdruck. Sie kündigte eine weitere Verstärkung des vereinten Engagements der Mitgliedsgewerkschaften zum Schutz der Demokratie an.
Blick nach vorne
Im Anschluss gaben Isabella (10 Jahre) und Mehrzad (16 Jahre) in Begleitung des Kinderkorrespondenten Tako Rietveld Einblick in ihre Sicht auf das Thema Freiheit. „Große Menschen machen sehr einfache Dinge oft so schwierig“, antwortete Isabella weise auf die Frage, was wir von jungen Menschen lernen können. Mehrzad sprach in bewegenden Worten von den gefallenen Soldaten, die ihr Leben für unsere Freiheit gegeben haben. Er forderte das Publikum auf, sie weiterhin zu schützen. Aber auch er zeigte sich hoffnungsvoll: „Wir können es schaffen, denn wir sind stark!“
Weitere Informationen: www.freiheitsmuseum.com