Gesundes Bauen ist die Zukunft

Gesundes Bauen ist die Zukunft

Vor wenigen Tagen wagte das INTERREG Healthy Building Network im Rahmen eines Symposium einen Blick in die Zukunft des gesunden Bauens. Knapp 200 Gäste verfolgten die Veranstaltung im Livestream aus dem Showroom des Krefelder Unternehmens Interface. Experten aus Deutschland und den Niederlanden lieferten spannende Beiträge aus den Bereichen Innovation, Forschung und Politik.

Zu Beginn hob Catharina Enderlein, Gründerin von meetMOMENTUM, die Relevanz des Themas hervor. Sie ging auf den gesellschaftlichen Wandel ein und erklärte, welche Chancen sich aus Transformationsprozessen für Unternehmen ergeben können.

Nachhaltige Bauproduktinnovationen

Im Anschluss daran verdeutlichte Michel Weijers, Geschäftsführer des C2C ExpoLAB, weshalb gesundes Bauen gerade in Zeiten von Rohstoffknappheit und dem immensen Müllaufkommen in der Bauindustrie so wichtig ist. Mit einigen Rechenbeispielen zeigte er auf, warum sich die Investition in gesundes Bauen immer auszahlt: 90 Prozent der Betriebskosten sind Personalkosten, und dementsprechend gibt es hier das größte Einsparpotenzial.

Marco Ehrlich von der TÜV Süd Advimo GmbH sprach im Anschluss über nachhaltiges und gesundes Bauen im Bestand und über verschiedene Formen der Gebäudezertifizierung. Vor der Mittagspause erläuterte Prof. Dr. Tillmann Klein von der Delft University of Technology das Thema nachhaltige Bauproduktinnovationen. Nach einer Einführung in die zirkuläre Bauproduktentwicklung stellte er drei hierzu passende Praxisbeispiele vor und führte kurz in die Arbeit des Circular Built Environment Hub der TU Delft ein.

Vordenken statt nachdenken

Nach der Pause, präsentierte Dr. Nicolas Duran von der Maastricht University seine aktuellen Forschungsergebnisse. Er untersucht, in wieweit sich das Innenraumklima auf die Leistung von Schülern auswirkt. Seine wichtigste Erkenntnis: Hohe CO2- und Feinstaubwerte wirken sich negativ auf die Leistung der Schüler aus.

Es folgte die Keynote von Thomas Rau vom Architekturbüro RAU, in der er über nachhaltiges Bauen als Treiber der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung referierte. Seine wichtigste Botschaft: Vordenken statt nachdenken. In der Praxis bedeutet dies sich über die möglichen Konsequenzen einer heutigen Entscheidung auf die Zukunft Gedanken zu machen. Obwohl unsere Ressourcen begrenzt sind, können Prozesse so organisiert werden, dass sie unendlich zur Verfügung stehen. Man muss nur wissen wie.

Breakout-Sessions

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten kommunale Spitzenpolitiker aus Venlo, Krefeld, Mönchengladbach und dem Kreis Viersen über den Weg zu einer Healthy Building-Kompetenzregion. Es wurden nicht nur aktuelle Projekte vorgestellt, sondern auch auf die Bedeutung von gesundem und nachhaltigem Bauen für Mensch, Umwelt und letztlich auch der Wirtschaft hingewiesen. Quintessenz: Das Projekt soll als HBN 2.0 fortgesetzt werden.

Als letzter Programmpunkt folgten sogenannte Breakout-Sessions, eine Art virtueller Messe. Dort hatten Teilnehmer die Möglichkeit, sich direkt mit Herstellern gesunder und nachhaltiger Bauprodukte und Materialien auszutauschen und interessante Einblicke in aktuelle Projekte zu erhalten. Neben den Unternehmen CLAYTEC, Derix Holzleimbau und DGM Architekten waren auch imat-uve, Interface, moswand.eu und natureplus vertreten.

 

Quelle: euregio rhein-maas-nord

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