Die „Grenzhoppers“ haben eine gemeinsame Busreise nach Münster unternommen. Dabei handelt es sich um ein deutsch-niederländisches Netzwerk aus Kommunen, Unternehmen und sozial-kulturellen Organisationen der niederländischen Grenzregion Achterhoek und des Kreises Borken. Erster Programmpunkt war ein Besuch der Bezirksregierung Münster am Domplatz. Dort wurden sie von Regierungsvizepräsident Dr. Ansgar Scheipers begrüßt.
Mitarbeiterinnen stellten Aufgaben und Arbeitsweise der Behörde vor, die auf Grund ihrer Stellung und Funktion auch als „staatliche Mittelinstanz“ bezeichnet wird. Beispielhaft gingen sie zudem auf grenzüberschreitende Projekte der Bezirksregierung ein. Beispielsweise den grenzüberschreitenden Katastrophenschutz und die Zusammenarbeit im Bereich des Hochwasserschutzes. Auch die grenzüberschreitende Energietransportleitungen, die Kontrolle grenzüberschreitender Abfalltransporte sowie auf die INTERREG-Förderungen im Grenzraum der EUREGIO wurden thematisiert.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einer „typisch westfälischen“ Gaststätte ging die rund 30 Mitglieder umfassende Delegation weiter in das „Haus der Niederlande“. Dessen Direktor, Prof. Dr. Friso Wielenga, beleuchtete in einem interessanten und kurzweiligen Vortrag die Nachkriegsgeschichte der beiden Nachbarländer von 1945 bis zur Gegenwart. Sein Fazit: Deutsche und Niederländer befinden sich heute in einer „stinknormalen Beziehung“. Gerade die Entwicklungen der letzten Monate – Stichwort Brexit und die Tendenz zur Ent-Solidarisierung in einigen EU-Ländern – schweiße Deutsche und Niederländer noch enger zusammen. In der anschließenden lebhaften Diskussion zeigte sich die Richtigkeit dieser Einschätzung. Lediglich beim Thema Fußball gingen die Meinungen nach wie vor etwas auseinander…
Was verbirgt sich hinter der „Grenzhoppers“-Initiative?
Die „Grenzhoppers“ sind ein seit Juni 2016 aktiver, freiwilliger Zusammenschluss von niederländischen und deutschen Kommunen, Unternehmen und sozialen und kulturellen Organisationen in der Region Achterhoek und im Kreis Borken. Ziel der Initiative ist eine noch intensivere grenzüberschreitende Zusammenarbeit im unmittelbaren Grenzraum der EUREGIO durch Begegnungen und Informationsaustausch. Sie treffen sich regelmäßig, um Projekte und Initiativen zu präsentieren und/oder gemeinsam zu realisieren. So sollen Synergien genutzt und ein größerer Erfolg erzielt werden. Arbeitsschwerpunkte sind die Bereiche: Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Bildung, Tourismus und Kultur, Sport und Gesundheit sowie Mobilität und Erreichbarkeit.
Mit einem europäischen Sonderpreis hatte Ministerpräsident Armin Laschet bereits Ende 2017 die Stadt Bocholt und damit auch das „Netzwerk Grenzhoppers“ ausgezeichnet, weil sie besonders im grenzüberschreitendem Engagement mit der „grenzüberschreitende Initiative aus Kommunen, Verbänden, Wirtschaft, Politik“ vorbildlich aufgestellt ist und so den europäischen Gedanken stärkt.