Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Altenpflege

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Altenpflege
Deutsche und niederländische Pflegeorganisationen in der Euregio arbeiten zusammen. Foto: EUREGIO

Mehr als 80 Vertreter von deutschen und niederländischen Organisationen auf dem Gebiet der Altenpflege trafen sich in Gronau. Die Teilnehmer wollen ein euregionales Netzwerk bilden, um grenzübergreifend neue Kontakte zu legen, Kenntnisse und Erfahrungen auszutauschen und stärker zusammenzuarbeiten.

Dies soll dazu beitragen, Angebot und Nachfrage auf dem grenzübergreifenden Arbeitsmarkt noch besser aufeinander abzustimmen. Chancen bieten sich dabei momentan vor allem für niederländische Fachkräfte in der (Alten-)Pflege in Deutschland. Hier gibt es Bedarf an Fachkräften. Innerhalb des Netzwerks sollen pragmatische Lösungen gefunden werden, um die Arbeit im Nachbarland attraktiv zu machen, wie z.B. bei der Anerkennung von Abschlüssen, Vergleichbarkeit von Ausbildungen, Unterschieden im Lohnniveau, Kenntnissen in Sprache und Kultur usw. Die Teilnehmer regten die Einrichtung eines gemeinsamen Internetportals für das Pflegenetzwerk Euregio an.

Praktika
Niederländische Berufsbildungseinrichtungen bieten ihren Schülern die Möglichkeit, einen Praxisteil der Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Sowohl beim ROC van Twente als dem Graafschap College finden zurzeit jeweils rund zwölf Auszubildende im Pflegebereich den Weg über die Grenze. Auf das Auslandspraktikum werden sie in der Ausbildung entsprechend vorbereitet. Die Orientierung auf den deutschen Arbeitsmarkt soll demnächst als Wahlmodul strukturell in den Lehrplan aufgenommen werden.

„Das Bewusstsein für den Mehrwert der Arbeit im Nachbarland scheint von Tag zu Tag zu wachsen“, so Janny Beuzel von der niederländischen Bildungseinrichtung ROC Twente. „Wir erwarten, dass sich durch die neuen Praktikumsplätze ab Februar 2016 die Zahl der grenzüberschreitenden Auszubildenden verdoppelt.“ Helmien van Wichen (Graafschap College) ergänzt: „Um unsere Pläne umzusetzen, müssen wir wissen, wer unsere Partner jenseits der Grenze sind, um uns abzustimmen und auszutauschen. Dafür brauchen wir ein grenzüberschreitendes Netzwerk.“

Die Kick-off-Veranstaltung wurde von deutschen und niederländischen Arbeitgebern, Arbeitgeberorganisationen, Bildungseinrichtungen, Kommunen und den Arbeitsverwaltungen auf Initiative der Regio Achterhoek und der EUREGIO organisiert.

Diese Aktivität ist Teil des Projektes „UNLOCK, Personal über die Grenze!“. Es wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Weitere Kofinanziers sind die Provinzen Gelderland und Overijssel, die Staatskanzlei des Landes Niedersachsen und das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie die (Land-) Kreise Borken, Emsland, Grafschaft-Bentheim und Steinfurt, die Regios Twente und Achterhoek , die Gemeinden Hardenberg und Coevorden und die EUREGIO.

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