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Gute Vorauswahl sichert Unternehmen echte Talente zu

Judith Koop

Die hohe Eigenmotivation der Studentin haben ihn überzeugt. Dr. Nils Kramer, Geschäftsführer des Tierparks Nordhorn, beschäftigt in seinem Unternehmen ein halbes Jahr lang die Niederländerin Judith Koop. Die 23-Jährige studiert International Business and Languages an der Saxion Hogeschool Enschede und schreibt im Rahmen des INTERREG-Projekts „Cross Border Talent“ (CBT) ihre Bachelorarbeit in seinem Unternehmen. Der Tierpark profitiert dabei von den Ergebnissen ihrer Nachforschungen im Bereich Marketing. CBT ist eine Kooperation der FH Münster, der Saxion Hogeschool in Enschede, der Hochschule Osnabrück, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Grafschaft Bentheim sowie einiger Wirtschaftsverbände. Projektziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu fördern, um so deren Innovationskraft zu stärken. Kleine und mittelständische Unternehmen aus der Grenzregion bieten Studierenden die Möglichkeit, über einen Zeitraum von sechs Monaten ihre Abschlussarbeit zu schreiben und deren Ergebnisse in einer weiteren Traineephase umzusetzen. So sollen Talente der Grenzregion als Fachkräfte erhalten bleiben.

Es kommen zurzeit längst nicht alle, die sonst an Sonntagen einen Familienbesuch im Zoo einplanen. „Im Vergleich zum Vorjahr liegen wir, bedingt durch die Pandemie, jetzt um die 100.000 Besucher zurück“, sagt Dr. Nils Kramer, Geschäftsführer des Tierparks Nordhorn. Von daher begrüßt er es, dass er mit Judith Koop eine angehende Marketingexpertin in seinen Reihen hat, die dem Unternehmen helfen kann, die wirtschaftliche Bedeutung des Tierparks für die Region herauszustellen.

Marktposition verbessern

Und das grenzüberschreitend. „Die Hälfte unserer Besucher kommt aus den Niederlanden, wir verstehen uns als einzigen gemeinsamen Zoo hier in der Grafschaft Bentheim und der Region Twente“, so Kramer. „Aber so nah wie wir uns hier an der Grenze auch sind, es gibt einfach Interessens- und Mentalitätsunterschiede. Wir wissen als Unternehmen um unsere Besucherzahlen, um die Zahl der Arbeitsplätze, die wir sichern. Aber die Frage, die sich uns stellt und die uns in politischen Diskussionen umtreibt, ist die heutige und künftige Verankerung des Unternehmens in der Gesamtregion“, betont Kramer. Schließlich kauften Besucher ja nicht nur ein Ticket für den Zoo und spendierten ihren Kindern schon mal eine Cola oder ein Eis auf dem Gelände, sondern gäben auch Geld für andere Unternehmungen in der Region aus. „In dieser Frage wissenschaftlich fundierte Daten zu bekommen, wäre für Region als Ganze von Vorteil“, weiß Kramer. Und weil man eine solche Forschungsarbeit aus eigenen Mitteln nicht stemmen könne, komme ein Projekt wie das „Cross Border Talent“-Programm und eine hoch motivierte Studentin wie Judith Koop wie gerufen, um einige Parameter präziser zu beleuchten.

Judith Koop ist ein halbes Jahr lang Teil der Marketing- und Serviceabteilung des Tierparks Nordhorn. Die 23-jährige Studentin der Saxion Hogeschool Enschede hat durch das positive Feedback der Kollegen durchweg den Eindruck, dass ihr Forschungsansatz den Vorstellungen ihres derzeitigen Arbeitgebers entgegenkommt. „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird immer wichtiger“, weiß Judith Koop, die dem Abschluss ihrer Bachelorarbeit im Tierpark Nordhorn ab Januar 2021einen Masterstudiengang European Studies in Enschede folgen lässt. „Als Marketingfachkraft und Niederländerin kann ich dem Unternehmen mit meinen Forschungsergebnissen beratend zur Seite stehen“, so Koop. „In Verhandlungen mit anderen Organisationen oder auch der lokalen und regionalen Politik ließe sich damit die Position im Markt verbessern.“

Motivation und Eigeninitiative

Geschäftsführer Kramer, der bislang jedes Jahr ein bis drei Abschlussarbeiten von Studierenden niederländischer Hochschulen zu betreuen hatte, zeigt sich hocherfreut über den Grundsatz von „Cross Border Talent“, nur geeignete und hoch motivierte Studierende in Unternehmen zu vermitteln. „Bei dem Programm kann man sicher sein, dass da eine Vorauswahl stattgefunden hat, dass da Kandidatinnen und Kandidaten mit hoher Eigeninitiative ins Haus kommen, die selbstständig und strukturiert arbeiten können“, so Kramer. „Das ist gerade in der Anfangsphase, wo es um die Präzisierung der Aufgabenstellung und die Ausarbeitung der Arbeit geht, sehr wichtig. Aber auch für die praktische Arbeit im Unternehmen, wenn es um die Einarbeitung im Team geht.“