Inflation in den Niederlanden auf 47-Jahres-Hoch

Inflation in den Niederlanden auf 47-Jahres-Hoch

Die Inflation schlägt auch in den Niederlanden weiter zu: Konsumgüter und Dienstleistungen waren im Juli um 10,3 Prozent teurer als im gleichen Monat des Vorjahres, berichtet die nationale Statistikbehörde CBS. Im Juni lag die Inflationsrate noch bei 8,6 Prozent. Der Teuerungsschub ist vor allem auf die Preisentwicklung im Energiebereich und bei den Wohnungsmieten zurückzuführen. Es ist das erste Mal seit September 1975, dass die Inflation über zehn Prozent liegt.

Insbesondere die Entwicklung der Energiepreise (Strom, Gas und Fernwärme) führte zu einem Inflationsanstieg. Im Juli lagen die Energiekosten um 108 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Juni lag die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr bei 84 Prozent. Und das, obwohl die Mehrwertsteuer auf Energie zum 1. Juli 2022 vorübergehend von 21 auf neun Prozent herabgesetzt wurde. Diese Senkung gilt bis zum 31. Dezember 2022.

Starkes Plus bei Mieten

Auch die Wohnungsmieten haben die Inflation in die Höhe getrieben. Nach vorläufigen Zahlen lagen die Mieten im Juli 2022 um 3,0 Prozent höher als zwölf Monate zuvor. Das ist ein stärkerer Anstieg als im Juli 2021, als die Mieten im Durchschnitt um 0,8 Prozent stiegen, heißt es in der CBS-Meldung.

Seit dem 1. Juli 2022 ist die maximale Mieterhöhung bei regulierten Mietverträgen von der Höhe des Einkommens abhängig. Für Haushalte, die unter die unterste Einkommensgrenze fallen, beträgt die maximale Mieterhöhung 2,3 Prozent. Für Haushalte mit hohem Einkommen darf die Mieterhöhung bis zu 100 Euro auf die Monatsmiete betragen. Bei regulierten Mietverträgen durften die Mieten seit dem 1. Juli 2021 nicht mehr erhöht werden. Die jährliche Mieterhöhung für eine Wohnung im freien Wohnungsmarkt ist im Jahr 2022 wie im Jahr 2021 begrenzt. Die maximale Mieterhöhung beträgt 3,3 Prozent für 2022, 2021 waren es 2,4 Prozent, so CBS.

Höhere Lebensmittelpreise

Als weiterer Preistreiber präsentierten sich im Juli auch die Lebensmittel. Sie kosteten 12,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat – im Juni hatte das Plus bei 11,2 Prozent gelegen. Getreideerzeugnisse, Milchprodukte sowie Zucker und Süßwaren (einschließlich Speiseeis) trugen am meisten zu dieser Entwicklung bei. Neben Lebensmitteln trieben auch Pauschalreisen und Bankgebühren die Inflation in die Höhe.

X