Königlicher Orden für Sjaak Kamps

Königlicher Orden für Sjaak Kamps
Hubert Bruls (l.) überreichte Sjaak Kamps den Königlichen Orden. Foto: Euregio Rhein-Waal

Der bisherige Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal, Sjaak Kamps, hat sein Amt zum 1. Oktober 2023 niedergelegt. Einen Tag später fand seine offizielle Verabschiedung statt, bei der ihm ein königlicher Orden verliehen wurde. Manon PelzerBürgermeisterin, Bürgermeisterin der Gemeente Bergen (Limburg) und der Nimweger Bürgermeister Hubert Bruls, der gleichzeitig Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal ist, überreichten ihm die Auszeichnung. Damit wurde Sjaak Kamps zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau ernannt. Er erhielt die Auszeichnung aufgrund seiner Arbeit bei der Euregio Rhein-Waal und seiner sozialen Aktivitäten.

Sjaak Kamps arbeitete seit 1990 bei der Euregio Rhein-Waal. Ihr Hauptziel damals wie heute: die Verbesserung und Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich und die Steigerung der Lebensqualität in der deutsch-niederländischen Grenzregion. Das Arbeitsgebiet umfasst derzeit eine Fläche von 8.663 Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von rund 4,2 Millionen Menschen.

Interreg-Pionier

Bei seinem Amtsantritt im Jahr 1990 begann Sjaak Kamps als Koordinator/Programmmanager mit der Gestaltung und Umsetzung des ersten Interreg-Programms für die Euregio Rhein-Waal. In dieser Funktion war er auch in den nachfolgenden Interreg-Programmen II und III bis April 2009 tätig.

In den 1990er Jahren legte Sjaak Kamps in enger Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsministerien der Niederlande und NRWs den Grundstein für das heutige Interreg-Programm Deutschland-Nederland. Es gilt heute als Modell für ganz Europa. Kamps setzte sich für die Beibehaltung der so genannten People-to-People-Projekte innerhalb des Interreg-Programms ein, die die Zusammenarbeit zwischen den Bürgern fördern. Dies führte zu Projektmöglichkeiten in Bereichen wie Kultur, Sport, Geschichte und Tourismus.

Betuwe-Linie

In seiner Funktion als Programmmanager hat Sjaak Kamps Pionierarbeit für die Region geleistet. So moderierte er nach der deutsch-niederländischen Einigung über den Bau der Betuwe-Linie und deren Weiterführung auf deutscher Seite die Diskussionen über das dritte Gleis. Im Rahmen dieser Beratungen wurde eine Studie erstellt, die für den Verlauf der Strecke auf deutscher Seite entscheidend war. Die Bauarbeiten für das dritte Gleis haben mittlerweile begonnen.

(Stellvertretender) Geschäftsführer

Von 1999 bis 2009 war Sjaak Kamps stellvertretender Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal. Seit April 2009 hatte er das Amt des Geschäftsführers inne. In dieser Funktion setzte er sich für eine aktivere Rolle der Mitgliedskommunen bei der Entwicklung von grenzüberschreitenden Projekten und Aktivitäten ein. So gründete er 2009 das Servicenetzwerk Euregio-Ambassadeure, in dem Euregio-Ambassadeure den Kontakt zu Wissenseinrichtungen sowie wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Organisationen pflegen und auf diese Weise neue Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit erkunden.

Außerdem leitete er verschiedene Konsultationsstrukturen, unter anderem in den Bereichen Gesundheitswesen, öffentliche Ordnung und Sicherheit, Arbeitsmarkt und Mobilität. Sein Ziel war es immer, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.

Unter seiner Leitung wurde der GrenzInfoPunkt eingerichtet: eine Anlaufstelle, bei der Bürger und Unternehmer, die grenzüberschreitend tätig sind, Fragen zu Sozialversicherung, Arbeitsrecht und Steuern stellen können.

Anlässlich des Gedenkens an 75 Jahre Freiheit (Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs) war er der Initiator des gemeinsamen Gedenkens und der Feierlichkeiten zwischen niederländischen und deutschen Organisationen.

Zusammenarbeit mit Grenzregionen

Sjaak Kamps hat sich zudem für die innereuropäische Zusammenarbeit mit anderen Grenzregionen eingesetzt. So ist die Euregio Rhein-Waal Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der europäischen Grenzregionen. In enger Kooperation arbeitet die Euregio Rhein-Waal mit deutschen Partnerregionen zusammen, z.B. bei der deutschen Infrastrukturabgabe und der Aufrechterhaltung der Möglichkeit, (kleinere) soziokulturelle Aktivitäten im Rahmen des Interreg-Programms zu unterstützen. Nicht nur in Bezug auf die Interessenvertretung, sondern auch für konkrete Projekte suchte er die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Grenzregionen.

Nachfolger im Amt

Am Montag wurde ebenfalls Kamps‘ Nachfolger vorgestellt: Neuer Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal ist der vorherige Stellvertreter Andreas Kochs.

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