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Kreis Kleve: Krisenfest durch gute Beziehungen

Der Kreis Kleve lebt Europa: Es gibt 1099 ausländische Unternehmen in der Region. 78 Prozent davon sind niederländisch. Der enge Austausch zwischen den Nachbarländern macht die Region widerstandsfähig. Mit Blick auf den internationalen Handelsstreit eine wichtige Botschaft: „Davon können wir lernen“, betont Eva Folkerts, Regionalleiterin der Niederrheinischen IHK.

Die Wirtschaft im Kreis Kleve ist optimistischer als im restlichen Gebiet der Niederrheinischen IHK. „Sie profitiert enorm von der Lage zwischen der Metropolregion Rhein-Ruhr und den Niederlanden“, sagt Folkerts. Seit 2016 stieg die Zahl ausländischer Unternehmen im Kreis Kleve kontinuierlich an. Das liegt am Handel und den Dienstleistern. Nur wenige Betriebe planen Personal abzubauen. Viele wollen mehr einstellen. Damit zeigt sich der Trend entgegengesetzt zu Duisburg oder dem Kreis Wesel.

Pendeln über die Grenze fördern

Fachkräfte-Probleme bestehen dennoch – sowohl in den Niederlanden als auch im Kreis Kleve. „Das müssen wir gemeinsam angehen: Hochschulen, Berufsschulen und die Wirtschaft in beiden Ländern sind gefragt. Wir müssen Anreize schaffen, um junge Talente hierhin zu locken“, so Folkerts. Viele der Arbeitsplätze, besonders im Handel, sind grenzübergreifend besetzt. „Ein Zeichen, um das Pendeln zwischen den Ländern weiter zu erleichtern. Der Kreis Kleve bleibt nur dann ein attraktiver Standort, wenn Fachkräfte gerne und ohne bürokratische Hürden hierhin kommen“, verdeutlicht Folkerts.

Definition „ausländisches Unternehmen“

Laut Handelsregister gilt ein Unternehmen als ausländisch, wenn die Muttergesellschaft nicht in Deutschland ansässig ist. Oder wenn der (Haupt-)Gesellschafter kein deutscher Staatsangehöriger ist. Die Anteile am Unternehmen müssen bei 50 Prozent oder mehr liegen.