„In Krisen Köpfe kennen!“ Nach dieser Devise handeln die Leiter der Feuerwehren aus den Kreisen Kleve und Viersen sowie den niederländischen Sicherheitsregionen Limburg-Noord und Gelderland. Deshalb treffen sie sich seit Jahren zum regelmäßigen Informationsaustausch. Organisator für das Treffen in diesem Jahr im Eingangsgebäude des Niederrheinischen Freilichtmuseums war der Feuerwehrverband des Kreises Viersen.
Beim aktuellen Treffen war die renommierte Dozentin für den Bereich der deutsch-niederländischen Kultur und deren Arbeitweise, Dr. Ute Schürings, zu Gast. Nach einem Vortrag über die unterschiedlichen Kulturen beider Länder, haben die Leiter der Feuerwehren in deutsch-niederländischen Workshops konkrete Fallbeispiele bearbeitet. Im Mittelpunkt dabei steht immer die Frage, wie die Abläufe ganz konkret aussehen. Denn auch wenn von außen betrachtet niederländische und deutsche Feuerwehrleute einen Wohnungsbrand in gleicher Zeit gleich erfolgreich löschen, so stehen doch andere Gesetzesgrundlagen, Arbeitabläufe und Routinen dahinter.
In ihrer Begrüßung wies die zuständige Gesundheitsdezernentin des Kreises Viersen, Katarina Esser, darauf hin, dass die grenzüberschreitende Arbeit keinesfalls selbstverständlich ist. „Hinter ihr stehen Menschen, denen das ein wichtiges Anliegen ist. So musste zum Beispiel vor vielen Jahren ein Feuerwehrmann auf die Idee kommen, ein Adapterstück zu entwickeln, mit dem man deutsche und niederländische Wasserschläuche verbinden kann.“ Esser warb dafür, die unkomplizierte Zusammenarbeit weiter auszubauen.
Tatsache ist: Durch die regelmäßigen Treffen können die Feuerwehrleute den Menschen auf beiden Seiten der Grenze im Ernstfall schneller und wirksamer helfen. „Ein sehr gutes Beispiel ist der Waldbrand im Sommer dieses Jahres in Herongen. Ihn haben die Feuerwehren der Sicherheitsregion Limburg-Noord mit Unterstützung ihrer Kollegen aus den Kreisen Kleve und Viersen erfolgreich bekämpft“, zieht Kreisbrandmeister Rainer Höckels Bilanz.