Limburger Unternehmer, die Lacke, Leime oder bedruckte Stoffe herstellen, erhalten Zugang zu einem deutschen Forschungszentrum, um Produkte entwickeln zu können, die biologisch abbaubar sind. Ziel ist es, dass sie dadurch ihren Vorsprung gegenüber Wettbewerbern beibehalten können.
Das ist das Ergebnis eines Beschlusses der Limburger Provinzregierung, der vorsieht, rund 140.000 Euro in dieses Forschungszentrum zu investieren. Es geht dabei um eine Co-Finanzierung eines europäischen Projekts von insgesamt rund elf Millionen Euro. Das übrige Geld kommt aus Brüssel, vom Land Nordrhein-Westfalen, aus dem niederländischen Wirtschaftsministerium und den Provinzen Gelderland, Overijssel und Noord-Brabant.
Die Technik wird durch die Hochschule Niederrhein in Krefeld zur Verfügung gestellt. Diese Hochschule verfügt über ein sogenanntes Oberflächenzentrum, in dem viel schneller als bisher Studien zu neuen und abbaubaren Oberflächenstoffen wie Lacken, Leimen oder bedruckten Stoffen durchgeführt werden können.
Das Projekt ist eine Partnerschaft von 17 Großunternehmen, KMU und Wissenseinrichtungen. In Limburg sind unter anderem DSM, die Universität Maastricht und das Unternehmen Olympic Tape aus Venray daran beteiligt. Auch die regionale Entwicklungsgesellschaft LIOF und das Institut Inscite am Brightlands Chemelot Campus in Sittard-Geleen beteiligen sich. Derzeit stehen noch Plätze für ca. 20 KMU bereit, die sich dem Projekt anschließen können. Zur Verstärkung der Auswirkungen wird auch erwogen, kleinere Forschungszentren einzurichten, die als Satellit von Krefeld fungieren werden, beispielsweise an einem Standort in Zwolle und einem Standort auf dem Brightlands Chemelot Campus.
„Diese Satelliten werden die Schwelle für die KMU zur Nutzung dieses Forschungszentrums senken““ sagt der Abgeordnete Twan Beurskens aus dem Bereich Wirtschaft und Wissensinfrastruktur. „Dadurch trägt das Projekt auch zu einer stärkeren Anbindung von kleinen und mittleren Unternehmen an den Campus bei.“
Es besteht eine immer größere Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten auf Wasser- oder Bio-Basis wie Leimstoffen, Farben, Lacken und bedruckten Stoffen. In der Grenzregion Limburg-Deutschland gibt es rund einhundert Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind.