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„Nachbarschaft lebt vom gegenseitigen Austausch“

Der Hamburger Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher war als Präsident des Bundesrates in den Niederlanden zu Besuch. Am gestrigen Mittag wurde er zunächst in Den Haag von König Willem-Alexander empfangen. Auf dem Programm der zweitägigen Reise standen darüber hinaus Gespräche mit den Vorsitzenden der beiden Kammern der Niederlande, Mitgliedern der Regierung Rutte sowie ein Besuch im Hafen von Rotterdam.

Die Reise stand in der Tradition enger Beziehungen des Bundesrates mit dem Nachbarland. Seit über 25 Jahren finden regelmäßig wechselseitige Besuche statt. Zuletzt hatten König Willem-Alexander und Königin Maxima den Bundesrat im Jahr 2021 besucht und sich mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der deutschen Länder ausgetauscht.

„Die Niederlande zählen zu den engsten Partnern Deutschlands. Unsere Nachbarschaft lebt vom gegenseitigen Austausch, der unter anderem zwischen dem Bundesrat und der Ersten Kammer der Niederlande geführt wird. Ich freue mich auf die Gespräche zur aktuellen Lage in der Europäischen Union, zum Klimaschutz, zur Energiewende und zum grenzüberschreitenden Kampf gegen Drogenkriminalität“, sagte Tschentscher im Vorfeld seiner Reise in die Niederlande.

Viele Gesprächspartner

Am Mittwochmittag wurde Bundesratspräsident Tschentscher zunächst von König Willem Alexander im Palast Noordeine empfangen. Am Nachmittag sprach er im Hafen von Rotterdam mit Vertretern des Zolls und niederländischer Sicherheitsbehörden über die Bekämpfung von Drogenschmuggel und Organisierter Kriminalität. Heute trag Bundesratspräsident Tschentscher in Den Haag die Vorsitzenden der beiden Kammern der Niederlande, Prof. Dr. Jan Anthonie Bruijin und Vera Alida Bergkamp. Darüber hinaus standen Gespräche mit Ministerpräsident Mark Rutte auf dem Programm sowie mit der Ministerin für Justiz und Sicherheit, Dilan Yesilgöz, dem Minister für Wirtschaft und Klima, Rob Jetten, dem Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Mark Harbers, und der Direktorin von Europol, Catherine De Bolle.

Hamburg und die Niederlande

Die Beziehungen zwischen Hamburg und den Niederlanden sind eng und freundschaftlich. Dies gilt vor allem für die wirtschaftlichen Verbindungen: Die Niederlande sind Hamburgs viertwichtigster Importpartner. Eingeführt werden vor allem Büromaschinen, Mineralölerzeugnisse und Gemüse. Bei den Exporten sind die Niederlande für Hamburg das neuntwichtigste Partnerland: Hamburg liefert in das Nachbarland vor allem medizinische Geräte und chemische Enderzeugnisse. Über 300 hiesige Unternehmen pflegen Geschäftsbeziehungen zu den Niederlanden, davon sind gut 100 Firmen permanent mit einer Niederlassung, einer Produktionsstätte oder einem Joint Venture vor Ort vertreten. In Hamburg leben knapp 2.800 Niederländerinnen und Niederländer.

Auf politischer Ebene gab es in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von sehr hochrangigen Begegnungen. So besuchte das niederländische Königspaar im März 2015 Hamburg. Im Vordergrund standen Gespräche zum Thema Erneuerbare Energien, speziell zur Windenergie.

Besonders enge Beziehungen pflegt Hamburg zu niederländischen Städten wie Groningen, Amsterdam und Rotterdam. Hamburg und Groningen sind seit über zehn Jahren durch fortgeschriebene Städtekooperationsvereinbarungen miteinander verbunden. Ursprünglich als reine Kulturkooperation entstanden, umfasst die Partnerschaft inzwischen zahlreiche weitere Themenbereiche. Darunter Erneuerbare Energien, Wissenschaft und Forschung, Stadtentwicklung sowie Mobilität und Gesundheit.

Mit Amsterdam arbeitet Hamburg insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft im Rahmen von mehreren EU-Projekten zusammen. Zwischen Hamburg und Rotterdam gibt es einen Austausch zu hafenbezogenen Themen, wie zum Beispiel Landstrom. Die Freie und Hansestadt hat mit Jos Steeman einen HamburgAmbassador in Rotterdam, der sich ehrenamtlich für die Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Städten einsetzt.