„Nie unangenehme Erfahrungen mit Niederländern gemacht“

„Nie unangenehme Erfahrungen mit Niederländern gemacht“

Manfred Britzius ist als Gastwirt direkt an der deutsch-niederländischen Grenze in Bocholt-Suderwick aktiv. Der gebürtige Rheinland-Pfälzer spricht im Interview mit AHA24x7.com über seine Erfahrungen mit Niederländern, seinen Plan, eine deutsch-niederländische Eventagentur zu gründen, Sprachprobleme und ein Konzert am 6. Mai.

AHA24x7.com: Was macht den niederländischen Markt für Sie als deutschen Gastwirt so besonders?

Manfred Britzius: Zunächst ergibt sich das ganz klar durch unseren Standort. Unsere Gastronomie befindet sich in Bocholt-Suderwick, direkt an der Grenze. Wir sind hier lediglich durch eine Straße von den Niederlanden getrennt. Es gibt den Verein „Dinxperwick“, der schon auf das besondere Verhältnis von Suderwick und Dinxperlo hinweist. Speziell mir als Zuzügler – ich komme aus Rheinland-Pfalz – ist sofort dieser gänzlich andere Menschenschlag positiv aufgefallen. In den 18 Jahren, die wir jetzt als Pächter unsere Gastronomie betreiben, haben wir nicht ein einziges Mal unangenehme Erfahrungen mit niederländischen Gästen gemacht. Im geschäftlichen Bereich, haben wir den Vorteil, durch unsere günstigen Preise zu beeindrucken. Dies und findet bei unseren niederländischen Gästen Anklang.

AHA24x7.com: Wie kam die Zusammenarbeit mit dem Sportcafé „Het blauwe Meer“ in Dinxperlo zustande?

Manfred Britzius: Einem niederländischen Gast, der hin und wieder mit seiner Familie zu uns zum essen kommt, gefiel unser Angebot an Live-Konzerten, die wir regelmäßig in unserem Saal anbieten. Der Gast, seines Zeichens Bauunternehmer und Besitzer zweier Tennishallen, fragte mich „ob wir nicht mal etwas gemeinsam machen könnten“. Wir vereinbarten einen Gesprächstermin, tauschen uns zum Thema aus und wurden uns einig.  Der nächste Schritt war es, zusammen mit dem Geschäftsführer des Sportcafés eine Idee zu entwickeln, die wir jetzt in ganz enger Zusammenarbeit umsetzen. Das einzig Negative bei unserem Vorhaben sind meine Sprachkenntnisse. Meine niederländischen Partner sprechen alle wunderbar Deutsch, ich aber kein Niederländisch. Aber man nimmt Rücksicht auf mich und es schmälert unsere gute Zusammenarbeit nicht (lacht).

 

„Niederländer sind begeisterungsfähig und offen für den Musikbereich. Feiern und Geselligkeit liegt ihnen im Blut.“

 

AHA24x7.com: Gemeinsam planen Sie auch, eine Eventagentur gründen. Welche Art von Veranstaltungen möchten sie organisieren?

Manfred Britzius: In der Hauptsache handelt es sich hier um Live-Konzerte verschiedener Genres. Das kann Schlager sein, Volksmusik und/oder Bands aus dem Rock- und Pop-Bereich. Wir versuchen auf jeden Fall, den Geschmack des Publikums zu treffen, was nicht immer einfach und in aller Regel recht risikobehaftet ist. Es müssen auch nicht immer nur die großen Namen sein, die die Menschen anziehen. Wir werden auf jeden Fall auch versuchen, regionale Künstler mit einzubinden. Der Vorteil an der ganzen Sache ist – und da fällt es wiedermal ins Gewicht – die Mentalität. Niederländer sind begeisterungsfähig und offen für den Musikbereich. Feiern und Geselligkeit liegt ihnen im Blut. Wenn man den richtigen Geschmack trifft und nicht zu hoch greift, denke ich, wird das, was wir anbieten, ein Erfolg werden.

AHA24x7.com: Was sind für Sie die größten Herausforderungen beim grenzüberschreitenden Arbeiten?

Manfred Britzius: Etwas beschämt muss ich hier eingestehen, sind es zunächst einmal meine fehlenden Sprachkenntnisse. Das ist von Fall zu Fall schon mal etwas schwierig. Da ich mir allerdings zu helfen weiß, nehme ich, wenn nötig, zu wichtigen Terminen zur Sicherheit einen Dolmetscher mit. Wirklich gebraucht habe ich den allerdings noch nicht. Ein weiteres Problem sind die noch weitgehend fehlenden Kontakte. So gilt es für mich noch, ein Netzwerk aufzubauen. Ich spreche hier von Pressekontakten, Sponsoren/Unterstützern, etc. Eine besondere Herausforderung ist es auch, speziell deutsche Gäste für unser Projekt zu gewinnen. Tatsache ist es – und ich merke es hier bei uns – dass immer noch wenig von den grenzüberschreitenden Veranstaltungen Gebrauch gemacht wird. Das wundert mich gerade bei den Events schon sehr. Wenn es sich nicht gerade um große und bekannte Namen handelt, bleiben die Deutschen lieber im Land und umgekehrt ist es genauso. Hier gilt es zu eruieren, woran es liegt und wie man es ändern kann. Am allerwichtigsten finde ich, dass die Zufriedenheit der Gäste immer gewährleistet ist. Nur zufriedene Gäste kommen gerne wieder.

AHA24x7.com: Einen ersten Schritt machen Sie nun: Am 6. Mai findet ein Konzert der Band „Tribute to the Cats“ statt. Wie laufen die Vorbereitungen?

Die Band „Tribute to the Cats“.

Manfred Britzius: Wir haben uns für das Auftaktkonzert eine Menge Gedanken gemacht und glauben mit dieser Band die richtige Auswahl getroffen zu haben. Die Musik der Cats trifft genau einen Teil des Lebensgefühls der Niederländer, das sich in der Musik der Band wiederfindet. Die Band ist in den gesamten Niederlanden sehr erfolgreich und die bisherigen Verkaufsergebnisse geben uns da Recht.

Die Logistik steht und es ist jetzt normales Taggeschäft in diesem Bereich, die Dinge abzuarbeiten. Für mich ist es eine große Freude zu sehen, wie mein direkter Ansprechpartner, der Geschäftsführer des Sportcafé „Het blauwe Meer“, das Projekt sehr kooperativ mit vorantreibt. Im Hinblick auf unser geplantes kleines Unternehmen beobachte ich natürlich genau was hier im Hinblick Zusammenarbeit läuft. Dazu kann ich nur sagen, dass ich hochzufrieden bin und hoffe, dass ich auch den Vorstellungen meiner Partner genüge. Das ist immer neben Vertrauen eine unbedingte Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.

Im Detail sieht es so aus, dass wir schon fast 600 Tickets verkauft haben und wir sehr optimistisch sind auch die magische Zahl 1.000 zu erreichen. Ob des guten Vorverkaufs haben wir unser anfangs gestartete „Early Bird“ Aktion bis 30.04. 2017 verlängert und wir verkaufen die Tickets für einen Preis von 19 Euro. Auch haben wir weiterführende Rabatte für Firmen installiert, die Ihren Mitarbeitern mal etwas Gutes antun möchten.

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