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Niederländischer Ritterorden für Ludger Triphaus

Ludger Triphaus, Ex-Kämmerer der Stadt Bocholt, wurde jetzt zum Ritter im Orden von Oranien-Nassau ernannt. Er habe sich „in herausragender Weise um die deutsch-niederländische Zusammenarbeit verdient gemacht“, hieß es zur Begründung. Die Verleihung fand im Rahmen einer Feierstunde am Dienstag im Europahaus Bocholt statt. Die vom König der Niederlanden vergebene Auszeichnung ist besonders, weil sie fast ausschließlich Niederländern zuteil wird.

„Ich werde noch heute Abend an meinem Fahnenmast die niederländische Flagge hissen, damit sie in vollem Glanz erstrahlt“, zeigte sich Triphaus überrascht und sichtlich erfreut. Er dankte anwesenden Weggefährten sowie seiner Frau Maria mit den Kindern Sarah und Daniel: „Ein Teil des Ordens gehört sicher euch.“

„360 Grad denken“

Die grenznahe niederländische Gemeinde Oude-Ijsselstreek hatte den Holland-Kenner Triphaus für die Auszeichnung vorgeschlagen. Deren Beigeordneter Bert Kuster hielt die Lobrede auf den 68-Jährigen, der bis Januar 2018 in verschiedenen Führungspositionen bei der Stadt Bocholt tätig war, zuletzt als Dezernent und Kämmerer. Ludger Triphaus habe viele Jahre daran gearbeitet, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern. „Er drückte dies in der folgenden Metapher aus: ´Wir sollten nicht mehr 180 Grad, sondern 360 Grad denken´“, so Kuster. Triphaus habe viele Projekte angestoßen und begleitet, darunter etwa das deutsch-niederländische Netzwerkbüro, die grenzüberschreitende Kinderuni, das Leonardo da Vinci-Projekt und das amtliche Austauschprogramm zwischen Bocholt und Oude-Ijsselstreek.

Bemerkenswert sei, dass Triphaus fließend Niederländisch spreche und regelmäßig die niederländische Insel Ameland besuche. Außerdem, so Kuster, zeichne er sich durch eine „fast enzyklopädische Kenntnis des niederländischen Fußballs“ aus – was Triphaus im Anschluss mit einer passenden Anekdote sogleich bestätigte.

„Gabe, Deutsche und Niederländer in Kontakt zu bringen“

Für die Stadt Bocholt übermittelte Erster Stadtrat Thomas Waschki lobende Worte. „Seine Gabe, sowohl Deutsche als auch Niederländer miteinander in Kontakt zu bringen, macht gemeinsame Projekte überhaupt erst möglich.“ Die Stadt Bocholt wolle die Kontakte, die Triphaus initiiert habe, weiter fortführen.

Blues-Band als Schlüsselerlebnis

Triphaus dankte und erinnerte an ein Konzert der niederländischen Blues-Band „Cuby & Blizzards“ in den 60er-Jahren in seiner Geburtsstadt Borken. Es geriet zum Schlüsselerlebnis, welches in ihm das Interesse an den Niederlanden weckte. Im Laufe der Jahre, so Triphaus, sei es ihm dann „immer wichtig gewesen, Nachhaltigkeit zu erzeugen. Das war meine Triebfeder, mich in die niederländische Kultur einzuarbeiten über Sprache und Fußball.“

Die Gemeinde Oude IJsselstreek liegt in der niederländischen Provinz Gelderland, westlich von Dinxperlo. Sie entstand 2005 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Gendringen und Wisch. In Oude-Ijsselstreek leben 39.400 Menschen.