Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den Niederlanden hat sich innerhalb einer Woche versiebenfacht. Waren es am Donnerstag, 1. Juli, noch 800 Fälle, wurden gestern (8. Juli) 5.500 Neuinfizierte gemeldet. Das hat das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt der Niederlande (RIVM) bekanntgegeben. Die niederländische Regierung erwägt nun neue Maßnahmen zur Bekämpfung, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Es ist keine zwei Wochen her, dass die Niederlande die Corona-Maßnahmen stark gelockert haben. Ein Großteil der Einschränkungen wurde sogar gänzlich aufgehoben. Nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt noch eine Maskenpflicht. Zudem sollen weiterhin 1,5 Meter Abstand gehalten werden – daran hält sich aber kaum einer.
Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen der Neuinfektionen scheinen die Handlungen der niederländischen Regierung etwas überstürzt. Das RIVM hat für den gestrigen Donnerstag 5.500 neue Coronafälle registriert – nach „nur“ 800 am Donnerstag der Vorwoche. Laut dem RND infizieren sich derzeit vor allem Jugendliche, die unter anderem in den geöffneten Clubs und Diskotheken wieder feiern gehen.
600 Besucher, 200 Infizierte
So auch in der Enschede nahe der deutsch-niederländischen Grenze. Am 26. Juni, dem Tag der Öffnungen, besuchten 600 junge Leute den Club „Aspen Valley“. 200 von ihnen wurden anschließend positiv getestet. Es bestehe der Verdacht, so die Westfälischen Nachrichten, dass sich einige Gäste mit gefälschten Test- und/oder Impfnachweisen Zugang verschafft hätten.
Wie geht es weiter?
Welche genauen Auswirkungen der explosionsartige Anstieg der Corona-Neuinfektionen auf die weitere Corona-Strategie der niederländischen Regierung hat, ist noch unklar. Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass neue Maßnahmen eingeführt oder zumindest die bestehenden härter durchgesetzt werden, um die Ausbreitung der Delta-Variante einzudämmen.