Die Erzeugung von Strom ist in den Niederlanden im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Milliarden Kilowattstunden auf 117,9 Milliarden Kilowattstunden gesunken. Einen Sprung nach vorne haben die erneuerbaren Energien gemacht, deren Stromproduktion im vergangenen Jahr um 22 Prozent wuchs. Fossile Energien gingen hingegen um elf Prozent zurück. Damit machen erneuerbare Quellen nun ein Drittel des gesamten Energiemixes in den Niederlanden aus. Das meldet die niederländische Statistikbehörde CBS.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um sieben Milliarden Kilowattstunden auf 39,1 Milliarden Kilowattstunden. Dabei nahm die Produktion von Solarstrom um 30 Prozent auf 11,4 Milliarden Kilowattstunden zu, die von Windstrom um 17 Prozent auf 17,9 Milliarden Kilowattstunden und die von Biomasse um 23 Prozent auf 9,7 Milliarden Kilowattstunden. Das Wachstum der erneuerbaren Energien ist größtenteils auf den Ausbau der Produktionskapazitäten für Solar- (von 11,0 Gigawatt im Jahr 2020 auf 14,3 Gigawatt im Jahr 2021) und Windkraftanlagen (von 6,6 Gigawatt im Jahr 2020 auf 7,8 Gigawatt im Jahr 2021) zurückzuführen.
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung lag im Jahr 2021 bei 33 Prozent. Ein Jahr zuvor belief er sich noch auf 27 Prozent. Damit liegen die Niederlande im europäischen Mittelfeld.
Mehr Strom aus Kohle, weniger aus Erdgas
Gegenüber dem Vorjahr sank die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen um 9,1 Milliarden Kilowattstunden auf 74,7 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht einem Rückgang von elf Prozent. Die Stromerzeugung aus Kohle stieg um 6,9 Milliarden Kilowattstunden auf 16,5 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2021. Die Erzeugung von Strom aus Erdgas ging um 16 Milliarden Kilowattstunden auf 55,3 Milliarden Kilowattstunden zurück.
In den Niederlanden gibt es viele erdgasbetriebene Kraftwerke. Diese produzierten insbesondere ab dem zweiten Quartal 2021 weniger Strom. Grund war und ist der Anstieg der Erdgaspreise auf dem Weltmarkt. Der Preis für Kohle stieg nur moderat, sodass deren Anteil aus Kostengründen erhöht wurde.