Die Niederlande haben einen Großteil der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bis zum 19. Mai verlängert. Wie Ministerpräsident Mark Rutte gestern Abend im Rahmen einer Pressekonferenz in Den Haag bekanntgab, sind genehmigungs- und meldepflichtige Veranstaltungen sogar bis zum 1. September untersagt. Lockerungen sind ab dem 11. Mai hingegen bei Schulen und Kitas geplant.
Hände waschen, möglichst viel zu Hause bleiben, von zu Hause arbeiten, Abstand halten: Diese und weitere Maßnahmen, die bereits viele Menschen verinnerlicht haben, werden in den Niederlanden zunächst bis zum 19. Mai verlängert. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Laut Ministerpräsident Rutte bewegen sich die Niederlande – dank der Corona-Maßnahmen – in die richtige Richtung. Zwar seien noch immer viele Menschen in Krankenhäusern, weil sie sich mit Covid-19 infiziert haben, deren Zahl werde jedoch immer geringer.
Grundschulen und Kitas öffnen wieder
Wichtige Änderungen gibt es vor allem im Bereich Schule und Kinderbetreuung. Ab dem 11. Mai öffnen die niederländischen Grundschulen (basisonderwijs) und Sonderschulen (speciaal (basis)onderwijs) sowie Kindertagesstätten wieder. Auch die Betreuung durch Tagesmütter sei ab diesem Tag wieder möglich.
In den Grundschulen werden die Klassen halbiert, sodass sich nur kleinere Gruppen gleichzeitig im Klassenzimmer befinden. Für die Zeit, die sie dort nicht verbringen, erhalten sie demnach andere Aufgaben. Wie das Konzept im Detail aussieht, bleibe den Schulen überlassen. Sonderschulen für Kinder im Grundschulalter öffnen ab dem 11. Mai komplett. Weiterführende Schulen (voortgezet onderwijs) können inzwischen Vorbereitungen treffen, sodass sie ihre Schüler (teilweise) ab dem 2. Juni wieder empfangen können.
Saisonabbruch der Eredivisie
Besonders durch Veranstaltungen hat sich das Virus in den vergangenen Monaten schnell und weit verbreitet. Um kein Risiko einzugehen, hat sich das niederländische Kabinett dazu entschieden, genehmigungs- und meldepflichtige Veranstaltungen bis zum 1. September zu untersagen. Somit finden in diesem Jahr beispielsweise zahlreiche Festivals wie Mysteryland und Zwarte Cross nicht statt, auch die traditionsreiche Vierdaagse in Nimwegen kann erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht durchgeführt werden.
Die aktuelle Saison in der höchsten niederländischen Fußballliga, der Eredivisie, sowie der zweiten Liga wurde ebenfalls abgebrochen. Auch hierbei handelt es sich laut Rutte um genehmigungspflichtige Veranstaltungen. Frühestens im September könnte also in den Niederlanden wieder Profifußball zu sehen sein.