Sichere Kommunikation, Navigation, Präzisionslandwirtschaft, Messung und Bekämpfung von Emissionen sowie die Wasserwirtschaft: Die Anwendungsmöglichkeiten von Raumfahrttechnologie sind vielfältig. Sie bieten mehr als 10.000 Arbeitsplätze in den Niederlanden und sind für die Nachhaltigkeits- und Digitalisierungspläne notwendig. Deshalb investiert die niederländische Regierung in den nächsten drei Jahren 32 Prozent zusätzlich in europäische Raumfahrtprogramme – insgesamt 376,5 Millionen Euro. Einschließlich der nationalen Projekte umfasst das Konzept des Kabinetts über 500 Millionen Euro bis einschließlich 2025. Dies geht aus dem raumfahrtpolitischen Grundsatzpapier 2022 hervor, das Wirtschafts- und Klimaminister Micky Adriaansens dem Unterhaus vorgelegt hat.
„Die Raumfahrt bildet die Grundlage für innovative Technologien und sichere Infrastrukturen in unserem Alltag. Auf internationaler Ebene investieren daher sowohl Regierungen als auch Unternehmen zunehmend in diesem Bereich“, so Adriaansens. Auch die niederländische Regierung werde nun ihr Engagement in der Raumfahrttechnik ausweiten. „Dank des Nationalen Wachstumsfonds und der bevorstehenden Verteidigungs-Raumfahrt-Agenda werden die Niederlande über die bestehenden Budgets hinaus zusätzliche Möglichkeiten haben. Deshalb wird das Kabinett in den kommenden Jahren mehr in die Raumfahrt investieren, weil sie für unsere Gesellschaft wichtig ist und Einnahmen bringt.“
Erhöhtes Budget
Der niederländische Beitrag für die kommende Ministerkonferenz (MC22) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) am 22. und 23. November 2022 in Paris belaufe sich auf 376,5 Millionen Euro. Er bezieht sich auf die Jahre 2023 bis 2025. In der französischen Hauptstadt vereinbaren die 22 Mitgliedsstaaten der ESA alle drei Jahre, wie viel sie gemeinsam in die Raumfahrt investieren werden. Im Zeitraum 2020 bis 2022 hätten die Niederlande mit 283,5 Millionen Euro zu den ESA-Programmen beigetragen. Das niederländische Budget sei somit um 32 Prozent erhöht worden.
Der ESA-Vertrag sehe vor, dass die Mitgliedstaaten entsprechend ihrem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der ESA zu den Pflichtprogrammen beitragen (für die Niederlande: 4,7 Prozent bzw. 165,1 Millionen Euro). Darüber hinaus investieren die Niederlande laut Regierungsangaben 211,4 Millionen Euro in die sogenannten optionalen europäischen Raumfahrtprogramme. Diese beschäftigen sich mit Themen wie der Erdbeobachtung und der Satellitenkommunikation.