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Virtuelle Variante des Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforums ein Erfolg

Das Deutsch-Niederländische Wirtschaftsforum, das normalerweise jährlich im Borussia-Park in Mönchengladbach stattfindet, konnte in diesem Jahr aufgrund der Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden. Als virtuelle Variante wurde kurzerhand die Digitale Deutsch-Niederländische Businesswoche aus der Taufe gehoben, organisiert von IHK Mittlerer Niederrhein in Kooperation mit der IHK Aachen, der Niederrheinischen IHK Duisburg- Wesel-Kleve, der IHK Nord Westfalen, der Standort Niederrhein GmbH, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer, der Provinz Limburg, den Vertretungen des Königreichs der Niederlande, des Enterprise Europe Network (EEN), sowie der NRW.Global Business GmbH.

Mit rund 500 Teilnehmern, 16 Webinaren und 170 Matching-Gesprächen kann sich die Bilanz sehen lassen. Die Unternehmen hatten an vier Tagen die Möglichkeit, sich über grenzüberschreitende Geschäftschancen zu informieren. „Die am besten besuchten Veranstaltungen waren ‘Markteinstieg in Deutschland‘ und ‘Digital ohne Grenzen‘“, erläutert im Gespräch mit AHA24x7 Jörg Raspe, Referent Auslandsmärkte und Außenwirtschaftspraxis bei der IHK Mittlerer Niederrhein. Zwar könne man im Moment nur mutmaßen, was das nächste Jahr an Möglichkeiten für eine Wiederaufnahme von Präsenzveranstaltungen bereithält, so Raspe, „aber die positiven Erfahrungen mit der digitalen Businesswoche legen nahe, dass in der Zukunft eine Hybrid-Veranstaltung eine realistische Möglichkeit darstellt“.

AHA24x7.com: Herr Raspe, was bisher jährlich als große Präsenzveranstaltung in Mönchengladbach organisiert wurde, fand 2020 als Deutsch-niederländische Businesswoche an vier Tagen ausschließlich online statt. Waren Sie zufrieden mit der Teilnehmerzahl?

Jörg Raspe: Allerdings. Insgesamt zählten wir an diesen vier Tagen rund 500 Besucher, die sowohl an den Webinaren, als auch an den Matching-Gesprächen teilgenommen haben. Wir hatten als Organisation ja im Vorfeld versucht, die Zugangsmöglichkeiten so niederschwellig wie irgend möglich zu gestalten. Mit dabei waren viele Unternehmen, die wir aus den vorherigen Jahren vom Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforum schon kannten, aber es haben sich auch neue eingewählt, der Großteil von ihnen kam aus der Region. Ob es sich dabei um etablierte Unternehmen oder Start-ups handelte, können wir nicht so genau sagen, schließlich haben sich die Unternehmen nur mit Namen und Kontaktdaten angemeldet. Was den Standort der teilnehmenden Firmen anbelangt, lässt sich das bei den Webinaren nicht detailliert bestimmen, aber bei den Matching-Gesprächen zwischen Unternehmern hatten wir einen leichten Niederlande-Überhang.

 

„Die Rückmeldungen, die wir bisher erhalten haben, vermitteln uns ein durchweg positives Feedback. Viele haben sowohl an den Webinaren, als auch an den Matching-Gesprächen teilgenommen.“

 

AHA24x7.com: Wie war denn die Resonanz aus den Reihen der Teilnehmer und welches Resümee ziehen Sie als Veranstalter?

Jörg Raspe: Die Rückmeldungen, die wir bisher erhalten haben, vermitteln uns ein durchweg positives Feedback. Viele haben sowohl an den Webinaren, als auch an den Matching-Gesprächen teilgenommen. Wir haben das so gestaltet, dass wir die Webinare jeweils einzeln und abgeschlossen durchgeführt haben, damit sich jeder Teilnehmer genau die Themen und Schwerpunkte heraussuchen konnte, die für ihn interessant waren. Nach jedem Webinar wurde eine Stunde Pause eingelegt, in der dann die Möglichkeit bestand, an einem Matchmaking teilzunehmen. So konnte sich jede/r diese Businesswoche individuell zusammenstellen und Kontakte mit bekannten oder unbekannten Partnern einplanen.

AHA24x7.com: Welche waren die Hauptthemen und in welcher Sprache wurde hauptsächlich vorgetragen bzw. kommuniziert?

Jörg Raspe: Die Themenbereiche waren „Markteinstieg“, „Geschäftsentwicklung“, „Digitalisierung, Start-ups und Erfahrung“ sowie „Branchen“ mit Webinaren zu Cyber Security und Nachhaltigkeit. Die am besten besuchten Veranstaltungen waren einmal „Markteinstieg in Deutschland“, organisiert vom Niederländischen Generalkonsulat in Zusammenarbeit mit dem Rijksdienst voor Ondernemend Nederland ( RVO), der Kamer van Koophandel und NL in Business. Ein großer Erfolg war daneben das Thema „Digital ohne Grenzen“, organisiert vom Businessclub Maas-Rhein. Einzelne Workshops wurden auf Niederländisch durchgeführt. Die Webinare, die für beide Seiten interessant waren, fanden mehrheitlich auf Deutsch statt. Mit dabei waren in diesem Fall Kollegen, die beider Sprachen mächtig sind, um Fragen aus dem jeweiligen Lager beantworten zu können. Da hatten wir schon Erfahrung, eine diesbezügliche Absprache wurde schon auf dem Wirtschaftsforum in Mönchengladbach mit niederländischen Partnern getroffen, nämlich dass die Verkehrssprache Deutsch sein sollte und bei einzelnen konkreten Fragen auf Niederländisch darauf eingegangen werden konnte. Englischsprachig ging es dann zu bei Themenbereichen wie „Cross Border Opportunities“, „Biobased Value Chain“, beim Thema Wasserstoff sowie „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Chemiebranche“. Das Thema Wasserstoff war schon deswegen interessant, weil unter den teilnehmenden Firmen auch der Hafen Rotterdam war, der als Tor nach Europa von erheblicher Bedeutung ist. Ebenfalls anwesend war die Win Emscher-Lippe GmbH, die in ihrer Region beim Thema Wasserstoff sehr aktiv ist. Beide Protagonisten teilten mit ihrer interessierten Zuhörerschaft ihre Sicht auf die Entwicklungen in Sachen Wasserstoff. Und so bekam man zu diesem zukunftsträchtigen Thema den Stand der Dinge und die Sichtweise von der deutschen wie der niederländischen Seite dargeboten.

AHA24x7.com: Gab es bei den Webinaren die Möglichkeit der Interaktion, konnten die Teilnehmer Fragen stellen, intervenieren oder kommentieren?

Jörg Raspe: Grundsätzlich ja, wir hatten die Webinare auf die Dauer einer Stunde begrenzt. Dazwischen Fragen zuzulassen, war natürlich zeitlich eher schwierig. Dafür wurde es den Teilnehmern ermöglicht, sich während des Vortrags parallel mit Fragen in den Chat einzutragen. Diese konnten dann im Anschluss beantwortet werden. Im Nachgang wurden alle Mikrofone freigeschaltet, so dass jede/r ihre oder seine Fragen auch noch mal mündlich vortragen konnte. Das lief alles sehr diszipliniert ab und hat zu voller Zufriedenheit funktioniert.

 

„Wir tun uns schwer, Prognosen für 2021 abzugeben. Am liebsten wäre uns natürlich wieder eine Präsenzveranstaltung, allerdings gibt es von der Organisationsseite schon erste Vorüberlegungen, ob man dieses Treffen in Zukunft als Hybrid-Veranstaltung anbieten sollte.“

 

AHA24x7.com: Hatte die Organisation dieses digitalen Events auch so genannte Rückzugsräume eingerichtet, wo sich interessierte Teilnehmer zum Vier-Augen-Gespräch treffen konnten?

Jörg Raspe: Für die Matching-Gespräche haben wir eine Plattform genutzt, die vom Enterprise Europe Network (EEN) zur Verfügung gestellt worden war. So konnten sich Teilnehmer der Digitalen Businesswoche dort schon vor der Veranstaltung mit ihrem Profil eintragen, sich und ihr Thema sowie ihre Produkte vorstellen und auch die Möglichkeit nutzen, auf einem digitalen Marktplatz auf ihre Kompetenzen hinzuweisen. Ab einem gewissen Zeitpunkt vor der Veranstaltung hatte so jeder die Möglichkeit, potenzielle Gesprächspartner anzufragen und Termine zu vereinbaren. Mit dieser Software haben wir schon in den vergangenen Jahren erfolgreich für das Wirtschaftsforum gearbeitet. In diesem Jahr lief das eben ausschließlich online, und das technisch absolut einwandfrei. In Hinblick auf Vorbereitung, Anmeldung und Übertragung gab es keinerlei negativen Rückmeldungen. Wir waren selbst ganz erstaunt, wie stabil diese Software funktioniert hat.

AHA24x7.com: Sehen Sie diese Digitale Deutsch-Niederländische Businesswoche im Nachhinein als einmalige Ausnahme oder womöglich als Modell für die Zukunft?

Jörg Raspe: Wir waren positiv überrascht von den hohen Teilnehmerzahlen sowie vom positiven Feedback und vom reibungslosen Ablauf. Was die Zukunft anbelangt, schauen wir im Moment alle nur in die Glaskugel und sind gespannt, was uns das kommende Jahr bringt. Wir tun uns schwer, Prognosen für 2021 abzugeben. Am liebsten wäre uns natürlich wieder eine Präsenzveranstaltung, allerdings gibt es von der Organisationsseite schon erste Vorüberlegungen, ob man dieses Treffen in Zukunft als Hybrid-Veranstaltung anbieten sollte. Ein Matchmaking also sowohl für die Leute, die die Präsenzveranstaltung besuchen, als auch für diejenigen, die sich vom Home Office aus zuschalten. Für die Unternehmen, die sich von ihrem eigenen Standort digital zuschalten möchten, könnten wir dann versuchen, die Workshops digital zugänglich zu machen.

Vielen Dank für das Gespräch.