Unter dem Motto „75 Jahre Freiheit – Leben in der Grenzregion“ nehmen in diesem Jahr zum zweiten Mal deutsche und niederländische Schüler am Schulwettbewerb der Euregio Rhein-Waal teil. Für ihre Wettbewerbsbeiträge beschäftigen sie sich mit der Bedeutung von Freiheit nach dem zweiten Weltkrieg, heute und in der Zukunft. Insgesamt 481 Schüler beider Länder hatten sich bis Ende Oktober für die Teilnahme angemeldet. An vier Workshoptagen im November und Dezember treffen sie nun erstmals aufeinander.
„Was können Deutsche und Niederländer voneinander lernen?“, „Wie sähe die Grenzregion heute aus, wenn wir nicht in Freiheit leben würden?“ und „Wie werden die nächsten 75 Jahre?“: Mit diesen Fragen setzen sich die teilnehmenden Schüler in den nächsten Monaten kreativ auseinander. Ob Gesangs-, Musical- oder Theaterperformance, Film, Instagram-Story, Comic oder Poetry Slam – alle Beitragsformen sind willkommen. Den Startschuss für die Projektphase bilden gemeinsame Workshops im Freiheitsmuseum in Groesbeek, das nach einer umfassenden Neugestaltung im September wiedereröffnet wurde. Im Anschluss an eine Führung durch die dreisprachige Dauerausstellung und einen Vortrag über das heutige Europa erarbeiten die Schüler in Kleingruppen verschiedene Formen von Freiheit und Grenzen. Bis Ende Januar haben die Teilnehmer danach Zeit, ihre neuen und alten Erfahrungen zu dem Thema in einem Wettbewerbsbeitrag zu verarbeiten.
Schulprojekt in historischem Jahr
Quer durch Europa reisen, im Ausland studieren, am Feiertag mal eben über die Grenze fahren, um in den Niederlanden zu shoppen – solche Privilegien, die für die meisten europäischen Jugendlichen heutzutage selbstverständlich sind, konnten ihre (Ur-)Großeltern meist noch nicht genießen. Während des zweiten Weltkriegs war Europa zerrissen. Die Niederlande waren in dieser Periode fünf Jahre lang von der deutschen Wehrmacht besetzt. Damals war kaum daran zu denken, dass die Beziehung zwischen den Nachbarländern irgendwann einmal so entspannt und freundschaftlich werden würde. Heute, 75 Jahre nach Beginn der Befreiung der Niederlande, profitieren beide Länder gerade im wirtschaftlichen und touristischen Bereich voneinander. Die Euregio Rhein-Waal setzt sich dafür ein, dass die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel im Bildungssektor, gestärkt wird. So rief sie 2018 den euregionalen Schulwettbewerb ins Leben, bei dem Schüler weiterführender Schulen sich über grenzübergreifende Themen austauschen.
Preisverleihung in Nijmegen
Das große Finale des Schulwettbewerbs 2019, der von der NRW-Landesregierung und dem niederländischen Innenministerium unterstützt wird, findet im März nächsten Jahres in Nijmegen statt. Dann werden die besten Einsendungen in drei Kategorien ausgezeichnet. „Die jeweils drei besten Wettbewerbsbeiträge gewinnen tolle Preise“, verspricht Projektkoordinatorin Heidi de Ruiter.