Die grenzüberschreitende Mobilität der Zukunft

Die grenzüberschreitende Mobilität der Zukunft
Peter Hinze begrüßt die Teilnehmer am Abschlusssymposium des Euregionalen Mobilitätsplans im Euregio-Forum. Foto: Euregio Rhein-Waal

Im Euregio-Forum fand kürzlich das Abschlusssymposium des INTERREG VA-Projektes Euregionaler Mobilitätsplan statt. An der Veranstaltung nahmen ca. 70 Vertreter der Euregio-Mitgliedsorganisationen und anderen Stakeholdern teil. Dazu gehören beispielsweise Verkehrsunternehmen, Transport- und Logistikfirmen sowie Branchenvereine und Interessenverbände.

Peter Hinze, Vorstandsmitglied der Euregio Rhein-Waal und Bürgermeister der Stadt Emmerich, eröffnete die Veranstaltung und betonte an Hand verschiedener Beispiele in Emmerich (OV Chipkarte für den RE 19, grenzüberschreitende Radwege, der Hafen und der Ausbau des dritten Gleises), wie wichtig es ist, in einer Grenzregion gemeinsam die Mobilität der Zukunft zu überdenken und zu planen. Denn Mobilität sei nicht nur ein wichtiger Faktor für das wirtschaftliche Wachstum. Sie ermögliche im wahrsten Sinne des Wortes eine Verbindung zwischen Menschen. Damit leiste sie einen wichtigen Beitrag für das gemeinsame und grenzübergreifende Miteinander.

Herausforderungen des Schienengüterverkehrs

Der  interessante Wortbeitrag von Kai Maaß, Leiter Regional Sales bei DB Cargo, bot einen sehr aufschlussreichen Einblick in die zukünftigen Herausforderungen des Schienengüterverkehrs. Er zeigte auf, wie mithilfe der Digitalisierung nicht nur mehr Kapazitäten auf den bestehenden Schienen entstehen könnten. Sondern auch, wie Güterzüge schneller gekuppelt werden können, damit auch der Transport selber schneller werde. Techniken, die auch für den Ausbau des dritten Gleises relevant seien.

Euregionaler Mobilitätsplan: Fünf Fallstudien

Im Fokus der Veranstaltung stand die Präsentation des Euregionalen Mobilitätsplans und die Ergebnisse der fünf Fallstudien. Diese wurden von Kees Den Hollander (Studio Verbinding) und Michael Vieten (Ingenieursgesellschaft Stolz mbH) vorgestellt. In zwei Runden diskutierten die Teilnehmer anschließend intensiv die Ergebnisse der Fallstudien und trafen erste Vereinbarungen bzgl. deren Realisierung. So werde das Thema der LKW-Parkplätze an die Plattform Mobility NL-NRW weitergeleitet. Für die Zusammenarbeit der regionalen Häfen und für die Entwicklung des Mobility-on-Demand-Angebotes werde auf Initiative der Euregio Rhein-Waal jeweils eine Diskussionsplattform gegründet.

Der flämische Mobilitätsexperte Kris Peeters schloss das Symposium  mit einem Beitrag ab. Dabei stellte er vor allem auch die psychologischen Aspekte unseres Mobilitätsverhalten in den Fokus und folgte hiermit dem Appell von Peter Hinze.

Die Endberichte zu den fünf Fallstudien sowie die Präsentation der Abschlussveranstaltung werden in Kürze auf der Website der Euregio Rhein-Waal veröffentlicht.

Der Euregionale Mobilitätsplan

Der Euregionale Mobilitätsplan ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung konkreter grenzüberschreitender Maßnahmen in den kommenden Jahren. Diese sollen die Mobilität und Erreichbarkeit der Euregio Rhein-Waal verbessern und dabei die aktuellen Mobilitätsentwicklungen berücksichtigen. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit den Euregio-Mitgliedern und anderen Stakeholdern entwickelt.

Der Mobilitätsplan skizziert zunächst die Position der Euregio Rhein-Waal und relevante Entwicklungen. Dazu gehören etwa der Einfluss des demografischen Wandels, das Klimabewusstsein und die Flexibilisierung der Arbeitswelt. Anschließend folgt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation, in der die Verkehrsträger Fußgänger, Fahrrad, Bus, Bahn, Auto, Güterverkehr und Luftfahrt analysiert werden. Abschließend werden Entwicklungen für die Zukunft mit entsprechenden Maßnahmen und realistischen, vielversprechenden Mobilitätsinitiativen präsentiert. Hierbei stehen die Themen Zugänglichkeit (einschließlich Konnektivität), Nachhaltigkeit, Verkehrssicherheit und Kommunikation im Mittelpunkt.

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