Vom 24. bis 28. April findet die Hannover Messe 2017 statt. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche niederländische Unternehmen und Start-ups vertreten. In den nächsten Tagen stellen wir Ihnen in einer kleinen Serie einige von ihnen von ihnen vor. Den Anfang macht Blue Engineering aus Venlo.
Blue Engineering sieht für EMPF-Technologie grenzenlose Möglichkeiten
Pulsformen: Die Verbindung der Zukunft
Eine neue und innovative Ebene erklimmt Blue Engineering mit dem Pulsformen. Das niederländische Ingenieursteam aus Venlo nutzt die elektromagnetische Pulsform-Technologie (EMPF), um mit ihr völlig neue Möglichkeiten in anderen Kontexten zu erzielen. Und eben diese neuen Anwendungen sowie Kunden sucht Blue Engineering auf dem niederländischen Start-up & Innovation Square der Hannover Messe. Dem Pulsformen soll die Zukunft gehören.
Fast jeder industrielle Produktionsprozess verbindet und verformt Komponenten – meist aber traditionell durch Schweißen, Löten oder Kleben. „Doch diese Verfahren erweisen sich zum Teil als arbeitsintensiv, nicht immer sauber und zuverlässig sowie als große Energie- und Materialverbraucher“, erläutert Koen Goorman, Projektingenieur bei Blue Engineering. Das Pulsformen könnte sich aber als Alternative anbieten, etwa beim Verbinden von Hybridmaterialien. Hydraulikverrohrungen, Zugschächte und elektrische Anschlüsse ließen sich beispielsweise mit der EMPF-Technologie realisieren. Bei Blue Engineering zählt das Pulsformen daher bereits zu den Schlüsselaktivitäten, „die Marktchancen sollen erweitert werden“, so Koen Goorman. Daher beabsichtigt Blue Engineering, mit Industriepartnern zusammenzuarbeiten, „um festzustellen, wo Pulsformen eine Rolle bei der Lösung von Verbindungsproblemen spielen kann.“
Für zahlreiche Werkstoffe verwendbar
Die wichtigste Technologie, die bei einer EMPF-Maschine verwendet wird, ist das Magnetisieren. Die Technologie magnetisiert eine oder beide Komponenten für den Bruchteil einer Sekunde und verbindet sie. Anwendbar ist sie bei Komponenten aus Aluminium, Kupfer, Bronze und dünnem Stahl. Diese Materialien können mit anderen Metallen oder Kunststoffen, sogar mit zuvor beschichteten Teilen kombiniert werden, solange sich das leitende Material auf der Außenseite der Verbindung befindet oder eine leitfähige Hülse verwendet wird.
Die Komponente geht an ihre eigene Elastizitätsgrenze, wodurch eine Spannkraft entsteht, die niemals mechanisch realisiert werden könnte. Kleine Toleranzen sind möglich dank des begrenzten Rebound-Effektes. Weil die Technologie ein berührungsloses Verfahren ohne Wärme oder Druck darstellt, bleiben die Komponenten während des Verbindungsprozesses geschützt.
Jung, aber erfahrenBlue Engineering ist ein junges, aber erfahrenes Team von Ingenieuren, die zusammen mit den Kunden an Innovationen arbeiten und ihnen eine nachhaltige Form gibt. Das Wissen von Blue Engineering verteilt sich auf vier Schlüsselbereiche: Mechanik, Software, Elektronik und Naturwissenschaft. Häufig treten sie in Kombination auf. Die Ingenieure arbeiten vom High Tech Campus in Eindhoven und vom Blue Innovation Center in Venlo aus, wo produzierende Unternehmen in Bereichen wie Robotik, Vision, 3D-Druck und Dünnschichttechnologie ihr Wissen teilen und wo neue Start-Ups entstehen.Sicher und umweltfreundlich
Zahlreiche Vorteile hat die Pulsform-Technologie auf ihrer Seite: Bei ihr kann beispielsweise auf giftigen Leim verzichtet werden. Die Mitarbeiter verfügen über eine sichere Arbeitsumgebung, was bei anderen Verbindungsmethoden nicht immer der Fall ist. Weil Abfall nicht anfällt, erweist sich die EMPF-Technologie als umweltfreundlich. Für das Herstellen der Verbindung wird kein zusätzliches Metall benötigt. Hiermit eignet sich diese Technologie ideal, um eine Gewichtsreduktion zu erzielen. Außerdem erfordert EMPF nur einen Bruchteil der Energie im Vergleich zum Schweißen und Löten. Beim Recycling können die Komponenten wieder zerlegt werden, wodurch sich die EMPF-Technologie auch in eine Cradle-to-Cradle-Produktion einfügt.
Benutzerdefinierte Maschine
Blue Engineering konstruiert für den Kunden eine benutzerdefinierte Maschine, um dessen Verbindungsprobleme zu lösen. „Pulsformen ist ein wichtiger Bestandteil der Technologie“, betont Projektingenieur Goorman.
Bisher wird das Pulsformen vor allem in der Energie- und Automobilindustrie sowie in Reinraum-Umgebungen verwendet. „Aber natürlich eignen sich auch weitere Industrien für diese Technologie“, erklärt Koen Goorman, Projektingenieur bei Blue Engineering. „Die Möglichkeiten sind grenzenlos.“ Für diese Erfolgsgeschichte werden noch zahlreiche weitere Kapitel zu schreiben sein.
Initiatoren des Start-up & Innovation Square: