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Auf den Spuren der Befreiung

In Erinnerung an die Befreiung Europas durch die Alliierten vor 75 Jahren werden 2019 und 2020 Hunderte von Gedenkfeiern organisiert. Um den Spuren der westlichen Alliierten auf dem Weg zur Befreiung Europas folgen zu können und wichtige Schauplätze des Zweiten Weltkrieges, sowie die Gedenkfeiern zu verbinden, wurde die Liberation Route Europe (LRE) als eine einzigartige, transnationale Gedenkstätte ins Leben gerufen.

Landesweite Gedenkfeiern

Informationstafel auf der Ginkelseheide. Foto: Liberation Route Europe

Neben den internationalen Feiern wie dem D-Day Festival in der französischen Normandie, das 2019 besonders groß ausfallen wird, finden auch in den Niederlanden viele Gedenkfeiern an das Ende des Krieges statt. Im niederländischen Apeldoorn (Provinz Gelderland) feiern die Menschen das „Canadian Liberation Festival“ am 9. und 10. Mai. Auf dem Programm stehen unter anderem Auftritte verschiedener Künstler und eine Ballonshow; außerdem können Besucher alte Armeefahrzeuge anschauen. In Overloon (Nordbrabant) haben Besucher am 10. und 11. August die Möglichkeit, ein ehemaliges Militärcamp zu besichtigen, und in Terneuzen (Zeeland) gibt es drei Wochen später eine Gedenkfeier an die Schlacht an der Scheldemündung. Eine weitere große Gedenkfeier ist die „Bridge to Liberation Experience“ am 20. September in Arnheim (Provinz Gelderland). In einer beeindruckenden Show mit Foto- und Filmmaterial werden die Geschichten derjenigen erzählt, die in der Schlacht um Arnheim für die Freiheit der Menschen kämpften.

Wanderroute der Befreiung

Eines der wichtigsten Projekte im Zusammenhang mit der Liberation Route ist der 3000 Kilometer lange Wanderpfad, welcher 2020 eröffnet wird und von London über Frankreich und Belgien durch die Niederlande nach Berlin führt. Entlang des Pfades befinden sich sogenannte Vektoren, die von dem berühmten amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entworfen wurden und wichtige Orte aus der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges markieren. Sie sind Monumente, die Freiheit, Harmonie und Frieden symbolisieren und das starke europäische Netzwerk der Liberation Route verdeutlichen sollen. Libeskind war es wichtig, dass die Vektoren eine deutliche Botschaft aussenden, sodass dem Betrachter bewusstwird, welche Ausmaße die Katastrophe hatte und wie überwältigend der Triumph der Befreiung ist. Dies gilt vor allem für die Niederlande, da das Land besonders in den letzten Kriegsmonaten stark umkämpft war. Nach der Operation Market Garden und der Schlacht an der Scheldemündung, bei denen die südlichen Provinzen Zeeland, Nord-Brabant und Limburg befreit wurden, dauerte es fast ein Jahr, bis der Rest des Landes befreit wurde und die Alliierten ihren Weg nach Deutschland fortsetzen konnten.

Foto: Liberation Route Europe

Europe Remembers

Unter dem Titel „Europe Remembers 1944-1945“ (Europa Gedenkt 1944-1945) organisiert die Stiftung LRE vielfältige Gedenkfeiern in ganz Europa. Zudem wurde ein europaweites, informatives Portal über den Zweiten Weltkrieg lanciert. „Mit dieser Kampagne möchten wir auf zwei bedeutende Gedenkjahre hinweisen und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Freiheit niemals als selbstverständlich gelten darf“, erklärt Rémi Praud, Geschäftsführer der Stiftung LRE. Entlang der Liberation Route finden Interessierte Museen, Gedenkstätten, Denkmäler und Soldatenfriedhöfe. Über eine App oder sogenannte Audio-Spots lauschen die Besucher Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg. So wird Geschichte erlebt, Erbe bewahrt und die Menschen geehrt, die dafür gekämpft haben, den Frieden in Europa wiederherzustellen. Der deutsche SPD-Europapolitiker und Schirmherr der Liberation Route, Martin Schulz: „Die Erinnerung an unsere Vergangenheit prägt die Art, wie wir unsere Gegenwart sehen und wie wir an der Zukunft arbeiten. Mit ihren Projekten 2019/2020 bietet die Liberation Route Europe ein herausragendes Programm, von dem ich hoffe, dass es die Erinnerung unseres Kontinents lebendig hält.“

Befreiungstag in den Niederlanden

Auch unabhängig von der Liberation Route gedenken die Niederlande dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Jedes Jahr am 4. Mai, dem Volkstrauertag, steht das ganze Land für zwei Minuten still. Ursprünglich galt dieser Tag nur den Opfern des Zweiten Weltkrieges, doch mittlerweile werden hiermit die Opfer von Krieg und Gewalt im Allgemeinen geehrt. Nach der Stille des 4. Mai bildet am Tag darauf der Befreiungstag einen großen Kontrast. Im ganzen Land wird am 5. Mai die Freiheit mit Konzerten und Festivals gefeiert. Das größte dieser Events ist das „Bevrijdingsfestival Overijssel“ in Zwolle. Auftritte von 40 verschiedenen Künstlern locken die Besucher in die Hansestadt, aber es gibt auch Theaterstücke und Lesungen, um sich tiefer mit dem Thema zu befassen.

Weitere Informationen: www.liberationroute.de; www.europeremembers.com