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Bienen und Gärten im Blickpunkt der Verleihung des EDR-Grenzpreises

Im Rahmen der 43. Ratssitzung der Ems Dollart Region (EDR) in Leek wurde erneut der EDR-Grenzpreis verliehen. Die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung würdigt nachhaltige grenzübergreifende Kooperationen und Initiativen, die insbesondere auch unter Beteiligung ehrenamtlicher Unterstützer organisiert werden.

In diesem Jahr durften sich die Stiftung „Het Tuinpad Op / In Nachbars Garten“ sowie das Projekt „B-R(H)APSODIE – (B-RAP)“ über den Grenzpreis freuen.
Die Stiftung “Het Tuinpad Op / In Nachbars Garten” setzt sich seit 1984 für den öffentlichen Zugang zu sehenswerten Privatgärten ein. Ziel ist es, grenzübergreifend das Interesse an der Gartenkultur in den Provinzen Groningen und Drenthe sowie in Nordwest-Niedersachsen zu fördern und damit die kulturhistorischen Möglichkeiten in diesem Gebiet zu vergrößern.

Bereits von Beginn an gab es gute Kontakte zu deutschen Gartenbesitzern. So war es ein logischer Schritt, dass 1992 der Nordwesten Niedersachsens offiziell als Gebiet der Stiftung berücksichtigt wurde, die seitdem ihren zweisprachigen Namen hat.

Alle zwei Jahre veröffentlicht die Stiftung einen aufwändig recherchierten Gartenführer. Darin werden auf 180 Seiten mehr als 130 sehenswerte Privatgärten, Parks und Gärtnereien aus der Grenzregion vorgestellt, für deren Besuch sich auch eine weite Anreise lohnt.

„Die Zusammenarbeit in der Stiftung funktioniert seit Jahren sehr gut und hat bereits viele Gartenliebhaber zusammengebracht. Dies führt beispielsweise zu Besuchen in den anderen Gärten, zu organisierten kleinen Rundreisen und zu Informationsveranstaltungen für Gartenliebhaber. Was jetzt vielleicht relativ klein klingt, hat eine weitreichende Bedeutung, da es gesamte Grenzregion zusammenbringt. Schöner Nebeneffekt ist, dass unsere Region für auswärtige Besucher als ein großes Ganzes dargestellt wird“, lobte Eske Kadijk in ihrer Laudatio im Rahmen der Preisverleihung. Kadijk ist Projektmanagerin des EDR-INTERREG-Projekts „Net(z)werk+“, aus dem auch grenzübergreifende Veranstaltungen von “Het Tuinpad Op / In Nachbars Garten” organisiert wurden. „Das Besondere an der Zusammenarbeit ist, dass sie auch ohne große Förderung funktioniert. Es gab in den vergangenen Jahren manchmal kleinere Unterstützungen für jährliche thematische Treffen. Alle sonstigen Aktivitäten werden aber ohne unsere finanzielle Unterstützung organisiert – dies gilt auch für den Gartenführer. Die Stiftung steht für Freundschaft und ehrenamtliches Engagement“, betonte Eske Kadijk.

Jan Willem Zwart (Gemeinde Achtkarspelen) nahm den Grenzpreis für das Projekt „B-R(H)APSODIE – (B-RAP)“ vom EDR-Vorsitzenden Matthias Groote (rechts) entgegen. Foto: Ems Dollart Region

Auf das Bienensterben aufmerksam machen

Ebenfalls über den EDR-Grenzpreis darf sich das Projekt „B-R(H)APSODIE – (B-RAP)“ freuen. In diesem Projekt geht es darum, grenzübergreifend auf das Bienensterben und die damit verbundenen Folgen für Natur und Umwelt aufmerksam zu machen. Außerdem sollen Möglichkeiten gefunden werden, das Bienensterben einzudämmen und Insekten besser zu schützen. Die niederländischen und deutschen Projektpartner greifen dabei auch auf die Organisation wissenschaftlicher Konferenzen zurück. Darüber hinaus machen die öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen das Projekt aber besonders: Eigens für das Projekt komponierten zwei australische Sound-Artists ein Konzert, das maßgeblich von Bienen gestaltet wurde. Die Geräusche der Insekten wurden aufgezeichnet, kodiert und danach auf unterschiedlichen Instrumenten umgesetzt. Schon alleine das war eine Weltpremiere. Dieses Bienen-Konzert wurde aus Leeuwarden auch noch gleichzeitig nach Emden und Oldenburg live übertragen, so dass die Projektträger aneinandergekoppelt waren und grenzübergreifend an unterschiedlichen Orten miteinander musizierten. „Das war ein besonderes Ereignis, an dem Studenten unterschiedlicher Musikstudiengänge in Oldenburg und Leeuwarden beteiligt waren“, so Laudatorin Eske Kadijk.

Projektpartner sind der Förderverein „Imme Bourtanger Moor“, die Gemeinde Achtkarspelen, das Ökowerk in Emden, der Botanische Garten in Oldenburg sowie die Hochschule Van Hall Larenstein in Leeuwarden. „Der innovative und interaktive Gedanke des Projektes wird auch während eines Besuches einer der unterschiedlichen Projektorte spürbar. Die Besucherzentren sind über Touchscreens, Kameras und Mikrofone miteinander verbunden und ermöglichen es somit den Besuchern, Kontakte mit Gästen der anderen Orte zu knüpfen“, erläutert Eske Kadijk. Ebenso interaktiv laufe die Zusammenarbeit mit Schulen: „Damit werden Schüler für das Thema sensibilisiert und die Rückmeldungen zeigen, dass sie gerne helfen wollen, das Aussterben der Tiere zu verhindern.“ Das Projekt läuft noch bis zum Jahr 2020. Es wird ermöglicht durch die Unterstützung mit EU-Mitteln aus dem INTERREG V A-Programm Deutschland-Nederland.

Der EDR-Vorsitzende Matthias Groote überreichte den EDR-Grenzpreis an die Gewinner. Der Preis wird seit 2013 traditionell in der Winter-Ratssitzung der EDR verliehen. Ausnahme war das vergangene Jahr, als die Verleihung des Grenzpreises im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Ems Dollart Region stattfand.