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Eine gemeinsame Geschichte als Grundlage

Im Programmgebiet INTERREG Deutschland-Nederland existieren zwei offizielle UNESCO Global Geoparks: TERRA.vita in Deutschland und De Hondsrug in den Niederlanden. Obwohl die Parks in zwei verschiedenen Ländern liegen, sind sie nur eine Autostunde voneinander entfernt. Zudem sind beide Naturschutzgebiete für ihren besonderen geologischen, archäologischen, ökologischen und kulturellen Wert bekannt. Somit gibt es auch ein großes Freizeitangebot für Touristen, darunter Wander- und Radwanderwege und Museen. In der niederländischen Stadt Borger erfährt man alles über die Geschichte der Hünengräber, und das Naturkunde-Museum ist in Osnabrück zu besichtigen. Obwohl TERRA.vita und De Hondsrug auf der Karte nahe beieinanderliegen, gibt es noch keine direkte Verbindung zwischen den beiden Parks. Das sollte nach Meinung der Partner des INTERREG V-Projektes „Geopark Cooperation“ geändert werden.

„Die beide Geoparks möchten einander verstärken um mehr Tagesgäste aus dem Nachbarland zu bekommen. Die Fahrt ist sehr gut machbar für einen Tagesausflug“, erzählt Maike Neumann vom Landkreis Osnabrück. Seit 2018 arbeiten die beiden Geoparks eng mit anderen Tourismusorganisationen zusammen, um eine neue Infrastruktur zu schaffen – mit Erfolg. Am 12. November wurde der Hünenweg eröffnet, ein Wanderweg von über 320 Kilometern Länge, der die beiden Naturparks miteinander verbindet. „Der Weg ist auch aus touristischer Sicht für sehr viele profitabel. Mit dem neuen internationalen Fernwanderweg werden alle möglichen Übernachtungsorte mehr Nachfrage erhalten, weil sie an einer internationalen Strecke liegen“, berichtet Anna Schulte von der Hasetal Touristik GmbH.

„Wunderbar miteinander verknüpfen“

Die Geoparks vermitteln zusammen ein gutes Bild von der Geschichte der Erde. Maike Neumann erklärt, dass im TERRA.vita-Gebiet die Geschichte der Erde schon 300 Millionen Jahren zurück beginnt. „Die Geschichte von de Hondsrug, die geologische Geschichte, die startet halt erst einige Millionen Jahren später, aber knüpft auch wieder an unsere Geschichte an. Man kann das wunderbar miteinander verknüpfen und Erlebbar machen für die Besucher. Das macht einen Besuch sehr wertvoll“, erzählt sie.

Auch für Bildung sind De Hondsrug und TERRA.vita die richtigen Anlaufstellen. „Es geht darum die Erdgeschichte erlebbar zu machen und das Wissen einfach und interessant für alle Altersschichten zu vermitteln, darüber tauschen wir uns auch miteinander aus und haben während der Projektlaufzeit schon viel gemacht“, ergänzt Anna Schulte. So fand beispielsweise am 7. Oktober 2021 im Forum in Groningen die Filmpremiere über die beiden Geoparks statt. Auf einer Zeitreise reisen 3D-Animationen wie Dinosaurier und Riesenlibellen durch die Landschaft und Drohnenaufnahmen zeigen die Höhenunterschiede und die Fauna der beiden Parks. Die Entwicklung einer App, die mit dem Spiel Pokemon Go verglichen werden kann, ist ebenfalls fast abgeschlossen. Der App-Nutzer kann damit im Geopark Punkte sammeln, indem er nach besonderen Highlights sucht. „Für besondere versteckte Highlights kriegt man dann auch wieder extra Punkte“, scherzt Maike Neumann.

Internationale Geopark-Konferenz

Derzeit befindet sich das Projekt in der Endphase und durch die vielen Projektaktivitäten dürfen de Hondsrug und TERRA.vita die internationale Geopark-Konferenz 2022 organisieren, die dann in Emmen stattfinden wird. „Das wird das große Finale für unser Projekt“, erzählt Maike Neumann. Aus ganz Europa werden sie auf der Konferenz im März Besuch von anderen Geopark-Kollegen erhalten. Das Projekt „Geopark Cooperation“ läuft offiziell noch bis Mitte 2022.