2021 soll der Niedergermanische Limes als UNESCO-Welterbe eingetragen werden. Heute wurde der gemeinsame Antrag der Limes-Partner Niederlande, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz beim World Heritage Center der UNESCO in Paris eingereicht.
„Damit ist ein neuer Meilenstein auf dem Weg zum sechsten nordrhein-westfälischen Welterbe erreicht. Sehr viele Menschen waren über die Jahre an der Fertigstellung des Antrages beteiligt. Ihnen allen danke ich für ihren unermüdlichen Fleiß und die herausragend gute Kooperation bei diesem anspruchsvollen Projekt“, kommentiert Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen die Einreichung.
In einer gemeinsamen Feierstunde in der niederländischen Botschaft haben die UNESCO-Botschafter der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande die Antragsunterlagen offiziell unterzeichnet. Mit der Einreichung des Antrages durch die Niederlande als Konsortialführer ist ein wesentlicher Schritt im Nominierungsprozess erfolgt. Der Eintragungsprozess des Niedergermanischen Limes ist jedoch noch nicht zu Ende. Als nächstes steht die Bereisung der Limes-Stationen durch die von der UNESCO beauftragte Kommission im Sommer 2020 an.
„Eine frühere Grenze wird uns in Zukunft noch näher zusammenbringen“
„Die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Liste des UNESCO-Welterbes wäre in kultureller und touristischer Hinsicht sehr bedeutend für Nordrhein-Westfalen“, erklärt Ministerin Scharrenbach und hebt die Chancen hervor, die sich aus der weiteren grenzüberschreitenden Limes-Kooperation mit den Partnern ergeben: „Eine frühere Grenze wird uns in Zukunft noch näher zusammenbringen.“
„Die vielen Überreste von diversen römischen Befestigungsanlagen in unserem Boden machen das alte Grenzgebiet zu einem wichtigen archäologischen Denkmal, das es wert ist, für zukünftige Generationen erhalten zu werden“, sagt die niederländische Ministerin für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Ingrid van Engelshoven.
Eine länderübergreifende, völkerverbindende Linie
Prof. Dr. Konrad Wolf, Kulturminister Rheinland-Pfalz: „Mit der Einreichung dieses Antrags leisten wir einen Beitrag zum optimalen Erhalt eines bedeutenden Bausteins unseres römischen Erbes. Wir danken unseren Partnern in den Niederlanden und in Nordrhein-Westfalen für ihr großes Engagement. Eines Tages werden, so ist es geplant, alle Grenzen des Römischen Reiches von Schottland bis Marokko Welterbe sein. So wird Zug um Zug aus einem ehemals trennenden Element eine länderübergreifende, völkerverbindende Linie werden.“
Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), die die inhaltliche Ausarbeitung des Antrags verantwortet, betont: „UNESCO-Welterbestätten genießen ein hohes Ansehen und stellen eine besondere Wertschätzung des kulturellen Erbes dar. Für unsere 19 Kommunen am Niedergermanischen Limes mit ihren herausragenden Bodendenkmälern bedeutet schon die Antragstellung eine besondere Auszeichnung. Ich freue mich, dass aufgrund der fachlichen Kompetenz des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege ein wesentlicher Beitrag geleistet worden ist, dieses international bedeutende Zeugnis der Menschheitsgeschichte in unserer Region auf den Weg zum UNESCO-Welterbe zu bringen.“