„Grenzen erleben“: Arbeitssuchende finden ihren Job im Nachbarland

Im Rahmen des INTERREG V A-Projektes „Grenzen Bewegen“ hat das Theodor-Brauer-Haus als Leadpartner gemeinsam mit anderen Parteien ein Qualifizierungsprogramm für langzeitarbeitslose Menschen entwickelt. AHA24x7.com hat sich mit Projektmitarbeiter Klaus Verburg vom Theodor-Brauer-Haus über den deutsch-niederländischen Arbeitsmarkt und das Projekt unterhalten.

AHA24x7.com: Bereits seit vielen Jahren setzt sich das Theodor-Brauer-Haus für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt ein. Aus welchem Grund sind die Niederlande so interessant?

Klaus Verburg: Der niederländische Arbeitsmarkt bietet viele Chancen für Arbeitssuchende aus Deutschland, es gibt gute Angebote mit interessanten Perspektiven fast vor der Haustüre. Das gilt aber natürlich auch umgekehrt. Hier in der Euregio Rhein-Waal haben Menschen die Gelegenheit, Europa nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis zu (er)leben.

AHA24x7.com: Was genau ist das Ziel des INTERREG-Projektes „Grenzen bewegen“, das im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde?

Klaus Verburg: Grundsätzlich sollen die Möglichkeiten und Chancen für Arbeitsuchende durch den Schritt über die Grenze verbessert werden. Das funktioniert aber nur mit einer guten Vorbereitung. Deshalb durchlaufen alle 360 Teilnehmer in den drei Projektjahren jeweils ein zwölfwöchiges Trainingscenter, in dem sie gut vorbereitet werden: Sprache, Kultur, landestypische Gewohnheiten, aber auch arbeitsspezifische Fragestellungen wie Steuer- und Sozialversicherung werden behandelt. Hier unterstützt uns der Grenzinfopunkt der Euregio Rhein-Waal mit individuellen Beratungen oder Gruppeninformationen.

Ein weiterer Bestandteil des Angebotes ist ein dreiwöchiges Praktikum im Nachbarland, hier kann man dann „live“ testen, ob der Arbeitsmarkt beim Nachbarn das richtige ist.

AHA24x7.com: Welche Partner sind neben dem Theodor-Brauer-Haus mit von der Partie?

Klaus Verburg: Partner sind die kommunalen Jobcenter auf deutscher und niederländischer Seite. Hier werden Kunden mit euregionalem Interesse gezielt angesprochen und über das Projekt informiert.

AHA24x7.com: Gibt es bereits erste Erfolge des Projektes zu vermelden?

Klaus Verburg: Ja, aktuell sind bereits zehn Teilnehmer in Arbeit gegangen. Viele sind aber auch noch auf den Weg dahin, weil etliche Bewerbungsverfahren noch laufen. Wenn man bedenkt, dass der erste Kurs erst Anfang März zu Ende gegangen ist, kann man von einem guten Beginn sprechen. Deshalb sind wir optimistisch.

Vielen Dank für das Gespräch!