Grenzüberschreitende „Dinkel-Geschichten“ gesucht

Grenzüberschreitende „Dinkel-Geschichten“ gesucht
V.l.n.r.: Jessica Mach und Kordula Blickmann (beide Kreis Borken), Günter Oldekamp (Samtgemeinde Neuenhaus), Erik Lievers (Waterschap Vechtstromen), Doris Röckinghausen (Buchautorin), Landrat Dr. Kai Zwicker und Stéphanie Woldringh (EUREGIO). Foto: EUREGIO

Flüsse verbinden Regionen. So auch die Dinkel, die einer Quelle im Kreis Coesfeld entspringt. Von dort fließt sie in den Kreis Borken: zuerst in Richtung Gescher, dann nach Legden und Heek bis sie Gronau erreicht. Von dort aus passiert die Dinkel die deutsch-niederländische Grenze, führt durch die Gemeinden Losser und Denekamp und gelangt von Ootmarsum wieder auf deutsches Gebiet, in die Niedergrafschaft Bentheim in Niedersachsen. Am Stadtrand von Neuenhaus mündet sie schließlich in die Vechte. Dieser 96 Kilometer lange Fluss soll nun im Buch „Dinkel – der Dreiländerfluss“ im Mittelpunkt stehen. Im Rahmen des INTERREG-Projekts LIVING-Vechte-Dinkel bringt der Kreis Borken das zweisprachige Werk gemeinsam mit der Coesfelder Autorin Doris Röckinghausen auf den Weg.

Von Anfang an werde dabei die Bevölkerung mit eingebunden, erklärt Röckinghausen. „Mit ihren ganz persönlichen ‚Dinkel-Geschichten‘ sollen die Bürgerinnen und Bürger dem Buch Leben einhauchen“, wünscht sich die Buchautorin, die sich schriftstellerisch bereits intensiv anderen grenzüberschreiten Flüssen wie der Berkel und Issel gewidmet hat. „Wir suchen Personen, die an der Dinkel wohnen, arbeiten und/oder ihre Freizeit verbringen“, ruft sie die Menschen auf, von ihren Erlebnissen mit und an dem Fluss zu berichten. „Dabei kann es sich zum Beispiel um eigene Erfahrungen, aber auch um Erzählungen von Vorfahren handeln.“ Die interessantesten Beiträge werden dann in das Buch, das Ende 2020 veröffentlicht werden soll, aufgenommen.

Zusammen mit vielen besonders aussagekräftigen Fotos soll die grenzüberschreitende journalistische Ausarbeitung die Bedeutung der Dinkel als wichtiges verbindendes Landschaftselement zwischen den Ländern verdeutlichen. Zum einen werden wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Aspekte erläutert. Zum anderen soll die Attraktivität der Dinkel als Ausflugsziel für die Anrainer sowie Touristinnen und Touristen dargestellt werden. Sowohl die Vergangenheit der Dinkel als auch die Gegenwart und Zukunft des Flusses wollen die Initiatoren im Buch thematisieren.

Unterschiede in Deutschland und den Niederlanden

„Mit dem Projekt möchten wir mehr Sensibilität für die Flusslandschaft der Dinkel erzeugen“, betont Kordula Blickmann, Leiterin des Fachbereichs Natur und Umwelt beim Kreis Borken, die gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Jessica Mach das Buchprojekt koordiniert. „Zudem wollen wir den Blick auf diesen oft viel zu wenig beachteten Fluss schärfen“, ergänzt Blickmann. „Besonders reizvoll wird sicherlich die Darstellung der Unterschiede der Dinkel in Nordrhein-Westfalen, im niederländischen Teil und in Niedersachsen sein“, zeigt sich die Fachbereichsleiterin gespannt auf die Veröffentlichung.

Wer etwas mit der Dinkel verbindet und seine persönliche „Dinkel-Geschichte“ teilen möchte, sollte sich daher bis Ende August an Doris Röckinghausen per E-Mail an info@wortart-roeckinghausen.de wenden.

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